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Aus BMW-Sauber wird Sauber.

Foto: EPA/ROBERT GHEMENT

Neuss/München - Peter Sauber hat das Formel-1-Team BMW-Sauber wieder selbst übernommen. Der 66-jährige Schweizer springt kurzfristig für die in der Schweiz ansässige Stiftung Qadbak ein, an die der Münchner Automobilhersteller BMW das Team ursprünglich verkaufen wollte. Das wurde am Freitag von Seiten BMWs bekannt.

"Ich bin sehr erleichtert, dass wir diese Lösung gefunden haben. Damit können wir den Standort Hinwil und einen Großteil der Arbeitsplätze erhalten", sagte Sauber nach der Bekanntgabe des Deals. Der Verkauf ist aber noch an die Bedingung geknüpft, dass das Team einen Startplatz für die Formel-1-Saison 2010 erhält.

FIA entscheidet

Derzeit wartet Sauber auf die Entscheidung des Weltverbandes über die Vergabe des frei gewordenen Platzes von Toyota. Welche Fahrer im kommenden Jahr für Sauber starten könnten, ist noch nicht bekannt. Robert Kubica (Polen) wechselt zu Renault, der Mönchengladbacher Nick Heidfeld wird mit Mercedes in Verbindung gebracht.

BMW und Sauber schlossen neben dem Verkauf eine weitere Vereinbarung. Die Mitarbeiteranzahl soll von derzeit 338 auf rund 250 reduziert werden. Damit passt sich der Rennstall an die neuen Rahmenbedingungen der Formel 1 an, die 2010 durch Beschränkungen von Materialien und Mitarbeitern deutlich kostengünstiger werden soll.

BMW hatte am 29. Juli - vier Jahre nach der Übernahme des Sauber-Teams - seinen Ausstieg mit Saisonende verkündet. Der Münchner Fahrzeugkonzern will in Zukunft im Zuge einer "Neuausrichtung des Unternehmens" unter anderem mehr auf Nachhaltigkeit setzen.

Der geplante Verkauf an Qadbak zog sich allerdings nicht nur durch das Warten auf die Startberechtigung für 2010 hin. Der Automobil-Weltverband FIA hatte kurz vor der Einigung zwischen BMW und Qadbak den 13. und letzten Platz für 2010 an das neue Lotus-Team vergeben und den BMW-Sauber-Nachfolger nur als Nummer 14 und damit ersten Reservisten geführt. Die Neuvergabe nach dem Toyota-Rückzug dürfte sich auch deshalb bislang verzögert haben, weil die FIA mit den Japanern noch über die Höhe der Konventionalstrafe verhandelt, die Toyota aufgrund des Ausstiegs aus dem bis 2012 unterschriebenen Concorde Agreement verhandelt.

Zuletzt waren in der Schweiz Spekulationen aufgekeimt, dass es die arabischen Geldgeber hinter Qadbak gar nicht geben könnte. Der auf den britischen Jungfraueninseln ansässige Vermittler von Qadbak soll das nötige Geld für den Kauf nämlich nicht zur Verfügung gestellt haben. Durch den Verkauf an Sauber gibt es für die FIA finanzielle Klarheit und damit auch mehr Sicherheiten. Somit stehen die Chancen nicht schlecht, den frei werdenden Platz von Toyota zu übernehmen. (red)