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Afghanische Flüchtlinge in einem inzwischen geräumten Flüchtlingslager in Patras. "Wir behandeln in vielen Fällen diese Menschen grob", gestand der Minister für Bürgerschutz, Michalis Chrysohoidis.

Foto: Epa/Orestis Panagiotou

Athen - Die sozialistische Regierung in Athen will künftig das griechische Asylrecht den international geltenden Normen anpassen und mehr Menschen Asyl geben. Dies kündigte der griechische Minister für Bürgerschutz, Michalis Chrysohoidis, am Freitag im Fernsehen an. "Wir behandeln in vielen Fällen diese Menschen grob", gestand der Minister. Griechenland werde demnächst mehr Menschen, die wirklich einen Anspruch darauf haben, Asyl gewähren. Eine Kommission aus Vertretern von Nichtregierungsorganisationen und staatlichen Behörden arbeite zurzeit das neue Asylrecht aus. Zivile Behörden und nicht wie bisher die Polizei sollen künftig entscheiden, wer in Griechenland Asyl bekommt, hieß es weiter.

Wegen des andauernden Ansturms Zehntausender Flüchtlinge hatte die im Oktober abgewählte konservative Regierung das Asylrecht verschärft. Dabei erhielten weniger als 0,5 Prozent der Antragsteller Asyl. In vielen Fällen nahmen die Polizei oder die Behörden Anträge gar nicht an. Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR hatte dieses Vorgehen schärfstens kritisiert.

In den Aufnahmelagern auf den Inseln der Ägäis herrschen zum Teil chaotische und gesundheitsgefährdende Zustände. Die griechischen Behörden haben im Vorjahr insgesamt 146.000 illegale Zuwanderer aus Staaten des Mittleren Ostens und Nordafrikas aufgegriffen. Mittlerweile ist jeder zehnte in Griechenland lebende Mensch ein Nicht-EU-Ausländer. (APA)