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Weltmeisterin Hölzl kann sich nun auch Weltcupsiegerin nenen.

Foto: AP

Aspen - Weltmeisterin Kathrin Hölzl hat am Samstag mit dem Riesentorlauf von Aspen ihr erstes Weltcuprennen gewonnen. Die 25-jährige Deutsche, die vor neun Monaten in Val d'Isere überraschend Weltmeisterin in dieser Disziplin, siegte auf einem total vereisten Hang 0,24 Sekunden vor Kathrin Zettel. Dritte wurde mit Startnummer 34 die 19-jährige Italienerin Federica Brignone, Tochter der ehemaligen Weltcupläufern Rosa Maria Quario. Starke Fünfte wurde mit Startnummer 24 die Tirolerin Eva-Maria Brem.

Das erste der beiden Weltcuprennen in Aspen ging auf einer so eisigen Piste in Szene, dass viele arrivierte Fahrerinnen größte Probleme hatten, während die technisch starken Leichtgewichte unter den 62 Teilnehmerinnen klar im Vorteil waren. Allen voran die 1,62 m große und 57 Kilo leichte Hölzl, die sich dank superscharfer Kanten ihrer Fischer-Ski vor der 61 Kilo wiegenden Zettel durchsetzte. "Ein großer Tag. Ich war ja erstmals erstmals in der Situation, dass ich in einem Weltcuprennen führte", freute sich Siegerin Hölzl über ihren ersten Erfolg nach fast 100 Starts im Weltcup. Bisher war Platz zwei in Lenzerheide 2007 das beste Resultat der Berchtesgadenerin gewesen.

"Der kleinste Fehler hat sich fatal ausgewirkt. Aber mir liegt das ja ganz gut", sagte Zettel zu den Verhältnissen. Sie führt nun im RTL-Weltcup, in der Gesamtwertung ist die Göstlinger (160 Punkte) Zweite hinter Tanja Poutiainen (165), die sich trotz extremer Rückenschmerzen auf Platz 26 kämpfte. Ob die Finnin am Sonntag im Slalom antreten kann, war ungewiss.

Zettel war jedenfalls auch mit Platz zwei hochzufrieden, obwohl sie von vielen als "unschlagbar" bezeichnet worden war. Es war der fünfte Podestplatz für die Niederösterreicherin auf ihrem Lieblingshang, auf dem sie 2005 ihr erstes Podium und 2006 ihren ersten Sieg eingefahren hatte. "Ich bin froh, dass auch heute die Leistung gepasst hat. Das macht mich für die kommenden Rennen zuversichtlicher als nach Sölden", sagte Zettel. "Jetzt freue ich mich auf den Slalom!"

3,69 Sekunden Rückstand reichten am Samstag zur Qualifikation für den zweiten Lauf, dennoch schafften es mit Zettel, Brem und Michaela Kirchgasser nur drei ÖSV-Damen ins Finale. Während Kirchgasser nach einem schweren Fehler nur 21. wurde, verlor Brem in der Entscheidung zwar einen Platz, egalisierte als Fünfte aber ihr bisher bestes Weltcupergebnis aus Panorama 2007.

"Ich fahre einen extremen Kantenwinkel, das ist für hier perfekt, macht mich aber im Flachen langsam", erklärte die 21-jährige Tirolerin aus Münster. "Ich habe den Speed sofort gespürt. Der Hang und die Verhältnisse liegen mir", freute sich Brem. Olympia ist nun natürlich ein großes Ziel und der nordamerikanische Schnee scheint ihr auch zu liegen. "Ich möchte wirklich gerne in Whistler dabei sein", gestand Brem.

Beschwerden

Während Hölzl für ein weiteres neues Siegergesicht in Aspen sorgte, ärgerten sich einige Routiniers über die Pistenpräparation. "Das war ja ein Eishockey-Platz", schimpfte etwa Anja Pärson. "Ich fahre einen Kantenwinkel von vier Grad und halte mich kaum, das macht keinen Spaß", ärgerte sich die Schwedin. Neben Maria Riesch (14.) war auch  Lindsey Vonn ohne Chance auf einen Spitzenplatz. Die 25-jährige Lokalmatadorin wurde von den Fans vor Begeisterung zwar fast erdrückt, verpasste auf dem steilen Eishang aber die Qualifikation klar. "Ein Stein hat die Kante meines rechten Skis ruiniert, danach war ich chancenlos", sagte Vonn. "Das war heute wie ein zugefrorener See. Schade, dass Aspen nicht flach ist", scherzte die Amerikanerin. "Jetzt versuch ich's morgen wieder im Slalom." (red/APA)