Linz - Das Theater Hausruck setzt auch 2010 auf ein Theaterexperiment mit aktuellem Bezug: Nachdem heuer mit "A Hetz oder Die letzten Tage der Menschlichkeit" die Themen Migration und Globalisierung im Mittelpunkt standen, ist es im kommenden Jahr die Armut. Geplant ist zunächst eine Auseinandersetzung mit der Problematik in Form eines Diskussionsprozesses, der im Juli dann in eine Theaterveranstaltung mündet. Das teilte die Intendanz der APA mit.
Fix ist vorerst nur, dass das Projekt wieder unter der künstlerischen Federführung von Georg Schmiedleitner und Chris Müller steht. Statt "Lenz", dem bereits heuer verschobenen dritten Teil der Franzobel-Trilogie, steht auch im kommenden Jahr wieder die Beschäftigung mit sozialen Zukunftsfragen auf dem Programm. 2010 ist das EU-Jahr der Armutsbekämpfung, daher will sich auch das Theater Hausruck diesem Themenkreis, etwa der immer größer werdenden Schere zwischen Reich und Arm, widmen.
Das Thema soll zunächst in Form von Diskussionsveranstaltungen und Vorträgen im öffentlichen Raum aufgearbeitet werden. Wer den Prozess mitverfolgen oder sich beteiligen möchte, hat im Internet dazu die Möglichkeit. Neben der Theater-Homepage kann man sich auch über soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder MySpace in die Debatte einklinken. Der Prozess, der voraussichtlich im April startet, findet dann voraussichtlich im Juli in einer Theater-Performance seinen Abschluss.
Dem Vernehmen nach sollen verschiedene Autoren an dem Projekt mitwirken. Wer genau, ist noch Gegenstand von Verhandlungen, die Organisatoren sind aber mit einigen klingenden Namen im Gespräch. Auch der Aufführungsort steht noch nicht fest, bisher hat man sich lediglich auf "den Hausruck" festgelegt. Ob der Kohlebrecher, in dem die beiden ersten beiden Teile der Franzobel-Trilogie - "Hunt" und "Zipf" - aufgeführt wurden, eine Rolle spielen wird, ist ebenfalls noch in Schwebe. (APA)