Innsbruck - Einem "unmoralischen Angebot" ist der Tiroler Investor René Benko erlegen. Er verkaufte 50 Prozent des Kaufhaus Tyrol an einen griechischen Investor. Benkos Gewinn soll sich laut Medienberichten auf 30 Mio. Euro belaufen. Weitere Anteile am Kaufhaus abzugeben, ist nicht geplant, sagte Benko am Montag.

Die Zügel will Benko mit dem Einstieg des Griechen, bei dem es sich um einen der größten Reeder weltweit handeln soll, nicht aus der Hand geben. "Ich habe immer betont, dass ein langfristiges Engagement meiner Signa am Kaufhaus Tyrol an oberster Stelle steht. Das hat sich durch den Einstieg meines griechischen Freundes nicht geändert. Ich habe jedoch nie ausgeschlossen, ein wie man so schön sagt unmoralisches Angebot auszuschlagen und für immer Alleineigentümer des Hauses zu bleiben", wird Benko in der Montagsausgabe der "Tiroler Tageszeitung" zitiert.

Der lokale Einfluss auf die zukünftige Entwicklung des Kaufhaus Tyrol soll bei Benko in Innsbruck bleiben. Die Geschäftsführung und das Centermanagement werde ausschließlich durch die Signa und deren Centermanagementgesellschaft abgewickelt. Möglich geworden sei der Deal erst nachdem der Tiroler Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Bodenseer seinen Anteil in Höhe von zehn Prozent an die Signa-Gruppe zurückverkauft habe.

Den Namen des finanzkräftigen Griechen behielt Benko für sich. Die Eröffnung des innerstädtischen Einkaufszentrums war für Anfang März nächsten Jahres geplant. 155 Mio. Euro wurden insgesamt in das Projekt investiert. Die vermietbare Gesamtfläche beläuft sich auf 33.000 Quadratmeter, womit jährlich über zwölf Mio. Euro aus Mieteinnahmen lukriert werden sollen.  (APA)