Die mit finanziellen Problemen kämpfende Schweizerische Depeschenagentur (SDA) kann vom Staat keine Hilfe erwarten. Der Bundesrat (Regierung) hat nicht die Absicht, die nationale Agentur finanziell zu unterstützen, wie die Bundeskanzlerin (Leiterin der Bundeskanzlei) Corina Casanova sagte. Mehrere Parlamentarierinnen und Parlamentarier hatten sich besorgt gezeigt über den geplanten Stellenabbau bei SDA, der vor allem die französisch- und die italienischsprachigen Redaktionen hart trifft. Die SDA ist eine Aktiengesellschaft im Besitz der Schweizer Medien.

Die Eidgenossenschaft subventioniere die SDA nicht und könne auch nicht in ihre Unternehmenspolitik eingreifen, sagte Casanova. Als Kundin habe sie aber sehr wohl Erwartungen an die Agentur. Im Rahmen der Neuverhandlung des 2010 auslaufenden Vertrags werde die Qualität der verschiedenen Sprachdienste genau geprüft. Ein neuer Vertrag könne allenfalls finanzielle Konsequenzen vorsehen für den Fall, dass die Qualität nachlasse. Dagegen sei nicht vorgesehen, den Beitrag an die SDA zu erhöhen, zumal der Bund selber sparen müsse.

Die SDA hatte Mitte November den Abbau von 13 Stellen angekündigt. Grund dafür ist ein drohender Umsatzrückgang um 14 Prozent im kommenden Jahr und ein erwartetes Defizit von 2 Millionen Franken. In der deutschsprachigen Redaktion sollen 5 Stellen abgebaut werden, in der französischsprachigen 6,5 und in der italienischsprachigen 1,5 Stellen. Zudem werden drei Regionalredaktionen geschlossen. (APA)