SPÖ und FPÖ sind kommunizierende Gefäße. Besonders bei der Arbeiterschaft, ganz besonders bei der Exekutive. Bei den Personalvertretungswahlen des öffentlichen Dienstes starrt jeder auf den fulminanten Zuwachs der ÖVP-Gewerkschafter. Aber die Blauen haben sich im Polizeidienst bundesweit auf 19,7 Prozent verbessert. Und bei der Wiener Polizei hat die AUF, die Gewerkschaft der Freiheitlichen, 27,3 Prozent. Fast ein Drittel. Die alten Zeiten wie unter Haider sind wieder da, nur heißt Haider jetzt eben Strache (so viel zu der bescheuerten Behauptung, durch Schüssels Hereinnahme der extremen Rechten in die Regierung sei diese ausgehebelt worden).

Das ist erstens kein gutes Omen für die Auseinandersetzung im politischen und gesellschaftlichen Bereich und zweitens ein noch schlechteres für die Wiener Wahl. Das letzte Mal, als die FPÖ bei der Exekutive so stark war, hatten wir den - von Schwarz-Blau und der Staatsanwaltschaft unter Minister Böhmdorfer wegadministrierten - Polizeispitzelskandal. Mal sehen, wie die Polizeiministerin Fekter und die neue Wiener Polizeispitze jetzt mit diesem Wahlergebnis umgeht. (Hans Rauscher, DER STANDARD, Printausgabe, 1.12.2009)