Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/Jäger

Göteborg/Homburg - Dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist steckt, wussten schon die alten Römer. Nun liefert eine schwedische Studie neue wissenschaftliche Evidenz, dass dem tatsächlich so ist: Gute körperliche Kondition im frühen Erwachsenenalter sorgt auch für höhere Intelligenz, berichten Forscher rund um Georg Kuhn von der Uni Göteborg in der Wissenschaftszeitschrift PNAS.

Grundlage der Untersuchung waren immerhin mehr als 1,2 Millionen Rekruten aus den Jahren zwischen 1950 und 1976. Anlässlich ihrer Einberufung mussten sich die 18-Jährigen Tests ihrer körperlichen wie auch geistigen Fähigkeiten unterziehen. Die Wissenschafter werteten diese Daten nun aus und stellten dabei einen signifikanten Zusammenhang fest: Verfügten die jungen Männer über ein fittes Herz-Kreislauf-System, schnitten sie auch bei den Intelligenztests besser ab. Ob sie kräftig waren oder nicht, hatte dagegen keinen Einfluss.

Detailanalysen an eineiigen Zwillingen der Kohorte zeigte, dass die Ergebnisse zu 15 Prozent genetisch erklärbar sind, aber zu 80 Prozent durch Umweltfaktoren, also das individuelle Training. Zudem stellten die Forscher fest, dass sich anhand der Fitness auch der spätere Studienerfolg vorhersagen lässt. Als physiologischen Grund führen die Forscher die durch Sport verbesserte Plastizität des Zentralnervensystems in der späten Jugend an.

Training schützt Telomere 

Deutsche Forscher um - nomen est omen - Ulrich Laufs wiederum bestätigten, dass Laufen auch auf molekularer Ebene jung hält. Sie verglichen junge und ältere Topläufer mit einem Wochenpensum von jeweils rund 75 km mit gesunden, aber untrainierten Nichtrauchern. Wie die Mediziner im Fachblatt Circulation schreiben, verfügten die Sportler sowohl über eine niedrigere Herzfrequenz, niedrigeren Blutdruck und niedrigere Cholesterolwerte wie auch über längere Telomere, die als Gradmesser für "biologisches Alter" gelten. (Klaus Taschwer/DER STANDARD, Printausgabe, 1. 12. 2009)