Paris - Der Streik des Centre Pompidou gegen Stellenabbau weitet sich aus. Dem Beispiel des seit zehn Tagen geschlossenen Kunst- und Kulturzentrums in Paris folgten am Mittwoch das Rodin-Museum und das Musee d'Orsay. Landesweit waren zwölf Museen und Nationaldenkmäler icht mehr zugänglich. Den Touristen blieb auch der Zugang auf den Triumphbogen und in die Sainte Chapelle verwehrt. Der Louvre öffnete nach einer Personalversammlung mit Verspätung. Auch im Kulturministerium selbst waren die Beschäftigten im Ausstand.
Nachdem der Louvre am Donnerstagmorgen zunächst seine Pforten öffnete, hinderten streikende Mitarbeiter die Besucher am Zugang. Die Leitung des größten Museums der Hauptstadt beschloss darauf, das Haus zu schließen. Das Schloss von Versailles, Frankreichs zweitgrößte Touristenattraktion nach dem Eiffelturm, blieb schon ab dem Morgen geschlossen.
Die Gewerkschaften wehren sich dagegen, dass ab 2010 jede zweite Stelle nicht neu besetzt wird, die durch Eintritt von Angestellten in den Ruhestand frei wird. Das Centre Pompidou beschäftigt derzeit rund 1.100 Personen, von denen 44 Prozent über 50 Jahre alt sind. Demnach würden dort in den nächsten zehn Jahren rund 400 Stellen gestrichen werden. Zudem fordern die Gewerkschaften höhere Subventionen und Verhandlungen über ihre Gehälter. "Im Louvre wollen sie Posten im Kontroll- und Sicherheitsbereich streichen. Es ist wichtig, dass wir streiken", meinte ein Gewerkschafter.
Nach Angaben des "Figaro" habe der Streik dem Centre Pompidou bereits 300.000 Euro gekostet. Die seit Mitte Oktober stattfindende Retrospektive "Pierre Soulages" zählte rund 5.500 Besucher täglich. (APA/AP)