Til Schweiger blieb bis zum Schluss. So etwas ist durchaus erwähnenswert. Schließlich ist es bei nationalen Filmpremieren längst üblich, dass Haupt- und sonstige Darsteller entweder unmittelbar nach dem Filmstart wieder aus dem Kinosaal huschen - oder überhaupt erst danach zum Applausabschöpfen auftauchen. Und auch wenn lokales Publikum da mitunter pikiert tut, ist das verständlich: Die 12. Premiere - womöglich auch noch in einer fremden Sprache - kann schon auch ermüden.
Til Schweiger aber blieb Dienstagabend brav von der ersten bis zur letzten Minute von "Zweiohrküken" im Wiener Gartenbaukino sitzen - und freute sich danach augenscheinlich wirklich über den mehr als herzlichen Jubel, der ihm für den Nachfolger von "Keinohrhasen" (350.000 Besucher in Österreich) entgegenschlug. Ob Schweigers "das ist schöner als die Premiere in Berlin" aber nicht doch bloß eine höfliche Floskel war, blieb offen.
Freilich: Obwohl das Publikum mehrheitlich weiblich ("Til! Til! Til!") war, wurde Schweigers Filmpartnerin Nora Tschirner vom Wiener Publikum zumindest gleich laut gefeiert. Unter anderem auch, weil Tschirner - vermutlich als eine von wenigen Berlinerinnen - "leiwand" tatsächlich unpeinlich aussprechen kann. (Thomas Rottenberg, DER STANDARD Printausgabe 3.12.2009)