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"Es war nicht leicht nach Kussamo", aber "Schlieri" hat seinen 25. Weltcupsieg trotzdem gepackt

Foto: EPA/Josefsen

Lillehammer - Weltcup-Titelverteidiger Gregor Schlierenzauer hat am Samstag dem Skisprung-Weltcup wieder seinen Stempel aufgedrückt. Der 19-Jährige feierte der Ausnahmekönner dank eines 141-m-Satzes im zweiten Durchgang seinen insgesamt 25. Weltcupsieg und zog damit in der Bestenliste mit ÖSV-Rekordmann Andreas Felder gleich. Der nach dem ersten Sprung führende Thomas Morgenstern freute sich 3,5 Zähler dahinter über Platz zwei, Dritter wurde der Pole Adam Malysz.

Das intensivere Training gleich nach dem Weltcup-Auftakt in Kuusamo auf der Schanze in Lillehammer hat sich für Schlierenzauer, aber auch Morgenstern voll ausgezahlt. Das Duo zeigte die von Cheftrainer Alexander Pointner schon im Vorfeld angekündigte gewaltige Steigerung gegenüber Finnland. Mit Andreas Kofler und Wolfgang Loitzl auf den Rängen sechs und sieben gab es gleich vier ÖSV-"Adler" in den Top 7.

Erleichterung

"Es war für mich sehr wichtig zu wissen, dass ich wieder gewinnen kann und es war nicht leicht nach Kuusamo", gestand Schlierenzauer. "Die Latte liegt generell natürlich sehr hoch nach so einer Saison wie der letzten. Ich habe mir im Training sehr schwergetan, drum ist der Wettkampf heute sehr wichtig gewesen und sehr hoch einzuordnen."

Schlierenzauer war nur mit Rang 19 in die Saison gestartet. "Man macht sich natürlich seine Gedanken. Da ist es eben die hohe Kunst, sich nicht in Kleinigkeiten zu verzetteln und ein Toptraining zu haben." Dass es dann gleich ein Sieg wurde, freute den Weltcup-Titelverteidiger besonders. "Die Oberdraufgabe ist natürlich, dass es der 25. ist", meinte er lachend. In der noch so jungen Saison hat Schlierenzauer damit schon wieder einen Rekord aufgestellt. "Das ist ein Wahnsinn, ich kann es selbst eigentlich noch nicht glauben, aber ich möchte den Andi Felder auf diesem Weg grüßen."

Zufriedener Chef

Der Cheftrainer sah die Performance seiner Schützlinge freilich mit großer Freude. "Wieder ein Rekord, dabei wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, Rekorde aufzustellen", meinte Pointner lachend. Er lobte aber nicht nur Schlierenzauer, sondern auch Morgenstern, der durch seine Halbzeitführung nach einem sehr guten ersten Sprung dem Team Selbstvertrauen gegeben und auch den Grundstein zum Erfolg gelegt hatte. "Schlierenzauer und Morgenstern waren einfach in Kuusamo noch nicht so weit", resümierte Pointner und lobte seine Athleten, die trotz der Erfolge der vergangenen Jahre "immer noch professioneller" werden.

Auch der Doppel-Olympiasieger von Turin/Pragelato von 2006 tastet sich wieder ganz an die Spitze heran. "Es fühlt sich gut an, wieder auf dem Podium zu stehen", meinte Morgenstern, der sich nun Schritt für Schritt weiter verbessern will.

Nach der Absage der beiden Bewerbe am kommenden Wochenende in Harrachov wird es nun definitiv an diesen beiden Tagen kein Skispringen geben. Möglicherweise soll aber eine der beiden Konkurrenzen am Mittwoch (16.12.) vor dem Engelberg-Wochenende doch noch in Harrachov nachgeholt werden, dies ist aber noch nicht offiziell bestätigt.

Zuvor gibt es aber am Sonntag noch den zweiten Bewerb in Lillehammer und auch für diesen sind die Österreicher freilich im engsten Favoritenkreis. "Wir haben jetzt vier absolute Topleute", frohlockte Pointner. Durchaus möglich, dass Schlierenzauer, der nur zwei Zähler hinter Leader Björn Einar Romören (NOR) liegt, bereits wieder das Gelbe Trikot des Weltcupleaders überstreifen kann. (APA)