Kathmandu - Nach dem Tod von vier Menschen bei der gewaltsamen Räumung eines von Obdachlosen illegal errichteten Hüttendorfs in Nepal haben Hunderte Demonstranten das öffentliche Leben mit einem Generalstreik lahmgelegt. Märkte und Fabriken blieben am Sonntag nach einem Aufruf der Maoisten geschlossen. Demonstranten griffen Läden an, die sich dem Streik widersetzten, und mehrere Fahrzeuge gingen in Flammen auf, wie das Innenministerium mitteilte. 41 Menschen wurden nach Behördenangaben festgenommen.

Bereits am Samstag hatten Hunderte Menschen im Bezirk Kailali randaliert. Sie setzten Autos in Brand und verwüsteten Geschäfte, wie der Polizeichef der rund 640 Kilometer westlich von Kathmandu gelegenen Region mitteilte. Außerdem hätten die Demonstranten eine wichtige Ost-West-Straßenverbindung blockiert, sagte Uttam Singh.

Bei der Polizeiaktion am Vortag gegen die mehrere tausend zählenden Bewohner des illegalen Hüttendorfs wurden vier Menschen getötet und Dutzende verletzt. Viele der Bewohner des Hüttendorfs in einem Wald nahe der Stadt Lamahi hatten zuvor bei Überschwemmungen oder Erdrutschen ihr Obdach verloren. (APA)