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Das Prestigeprojekt wurde über Jahre zum Problemfall.

Foto: AP/Victor R. Caivano

Berlin - Mit mehr als zweijähriger Verspätung hebt der Airbus-Militärtransporter A400M am kommenden Freitag zu seinem Jungfernflug ab. Dies bestätigte der europäische Flugzeugbauer. Der erste Start des mächtig in die Schieflage geratenen Prestigeprojektes findet im spanischen Sevilla statt. Deutschland ist mit 60 Bestellungen der größte Abnehmer der Maschine. Dauernde Lieferverzögerungen und Kostensteigerungen hatten das europäische Milliardenprojekt ins Schlingern gebracht.

Nach Berichten über deutlich gestiegene Kosten für den A400M beraten die sieben Bestellerstaaten - Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Belgien, Luxemburg, Spanien und die Türkei -, über die Zukunft des Rüstungsprojekts, hieß es Ende voriger Woche laut AP. Diese Länder hatten bereits 2003 insgesamt 180 Maschinen zum Gesamtpreis von 20 Mrd. Euro bestellt. Die ersten A400M hätten mittlerweile schon im Einsatz fliegen sollen, wegen technischer Probleme musste EADS die Termine aber immer weiter verschieben.

Die Entwicklung des A400M liegt wegen Problemen mit der Steuerung der Motoren über drei Jahre hinter dem Zeitplan. Die Abnehmerländer wollen deshalb von Airbus und der Konzernmutter EADS finanzielle Zugeständnisse; laut Medienberichten verlangt EADS seinerseits aber eine Erhöhung des Kaufpreises, um die Kosten für die Verzögerung aufzufangen, berichtete AFP zuletzt. EADS hat wegen der Probleme bereits Rückstellungen von 2,4 Mrd. Euro bilden müssen. Nach Medienberichten könnten die zusätzlichen Kosten bei 5 Mrd. Euro liegen. Ursprünglich hatten sieben europäische NATO-Länder den Bau von 180 Maschinen zum Fixpreis von 20 Mrd. Euro mit Airbus vereinbart. (APA/Reuters)