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US-Präsident trifft norwegischen Amtskollegen Stoltenberg - leider nicht im Bild.

Foto: AP Photo/Susan Walsh

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Obama holt sich den Friedensnobelpreis ab. Am frühen Morgen landete er in Oslo.

Foto: REUTERS/Kevin Lamarque

Washington - US-Präsident Barack Obama ist Donnerstag-Morgen in Norwegen gelandet. In seiner Rede zur Entgegennahme des Preises will Obama nach Angaben des Weißen Hauses erklären, warum er trotz seiner Bemühungen um den Frieden 30.000 zusätzliche Soldaten nach Afghanistan schickt.

Der US-Präsident wollte noch im Flugzeug auf dem Weg nach Norwegen an der Rede arbeiten. Zu den Themen sollen Obamas Konzept von amerikanischer Führungsstärke und die Verantwortung anderer Staaten zur Förderung des Friedens gehören, wie aus Regierungskreisen verlautete. Obama verbindet offenbar zwiespältige Gefühle mit der Preisverleihung. "Er versteht und akzeptiert, dass er nicht in die gleiche Kategorie wie Mandela und Mutter Teresa gehört", sagte Regierungssprecher Robert Gibbs mit Blick auf die Liste der bisherigen Preisträger.

ZDF überträgt die Verleihung des Friedensnobelpreises von 12.00 bis 14.15 Uhr. Im ORF beginnt um 13 Uhr eine ZiB spezial.

Um 12.00 Uhr wird Barack Obama im Schloss vom norwegischen König empfangen, um 13.00 Uhr beginnt die offizielle Preisverleihung im Rathaus in Oslo. Neben dem norwegischen Königspaar wird auch das Kronprinzenpaar Haakon und Mette-Marit der Ehrung beiwohnen.

Protestdemo

Die norwegische Friedensbewegung hat für (den heutigen) Donnerstag zu einer Protestdemonstration gegen Obama aufgerufen, zu der etwa 5.000 Teilnehmer erwartet werden. Sie haben überall in Oslo Plakate aufgehängt, die Obamas Motto "Change" (Wandel) mit einem Fragezeichen versehen.

Das norwegische Nobelpreiskomitee würdigte Obama für seine Vision von einer Welt ohne Atomwaffen und Bemühungen um die Stärkung der internationalen Diplomatie. Das Preisgeld von zehn Millionen Kronen (1,09 Millionen Euro) will Obama einer Wohltätigkeitsorganisation spenden, eine Entscheidung dazu steht aber noch aus.

Castro kritisiert

Der ehemalige kubanische Staatschef Fidel Castro hat die Verleihung des Friedensnobelpreises an US-Präsident Barack Obama als "zynischen Akt" kritisiert. "Warum nimmt Obama den Friedensnobelpreis an, wenn er schon beschlossen hat, den Krieg in Afghanistan zu seiner äußersten Grenze zu führen?" schrieb Castro auf einer Webseite der Regierung. Obamas Rede vom 1. Dezember mit der Ankündigung von 30.000 zusätzlichen Soldaten in Afghanistan habe ihm den Eindruck vermittelt, George W. Bush zuzuhören, erklärte Castro vor der Verleihungszeremonie am Donnerstag in Oslo.

In Stockholm werden am Donnerstag, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel die Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie, Wirtschaft und Literatur übergeben. (APA)