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Die Privacy-Einstellungen wurden überarbeitet und können leichter geändert werden, aber es gibt heftige Kritik von der EFF an Facebook.

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Foto: APA/AP/The Canadian Press, Sean Kilpatrick

Bereits im Juni kündigten die Betreiber des sozialen Netzwerks Facebook an, für die AnwenderInnen bessere, übersichtlichere und einfachere "Privatsphäre-Einstellungen" bringen zu wollen. Seit Mittwoch werden diese Einstellungsmöglichkeiten nun bei 350 Millionen UserInnen ausgerollt. Doch die guten Ansätze haben einige Umsetzungsschwierigkeiten und zudem verstecken sich noch einige negative Aspekte in den Untiefen der Datenschutzerklärungen.

Verbesserungen, aber noch verbesserungswürdig

Grudnsätzlich sind die Privacy-Einstellungen und auch schon die Tatsache, dass sich die Betreiber von Facebook dieser Thematik in dieser Breite widmen, als positiv zu werten. Die AnwenderInnen bekommen tatsächlich einige Möglichkeiten und es lassen sich auch viele Einstellungen schneller und einfacher ändern. TechCrunch berichtet jedoch von einigen ungelösten Problemen und zudem einer Vielzahl verwirrender Aspekte in den Privacy-Einstellungen.

"Deine Privatsphäre-Einstellungen können zu deinem Schutz nicht bearbeitet werden"

Facebook hatte nun ein gutes halbes Jahr Zeit sich zu überlegen, wie man den Spagat zwischen Datenschutz, Administrierbarkeit und Werbung schaffen will. Einiges wurde tatsächlich verbessert, anderes wiederum aber leider nicht in Angriff genommen. Als bestes Beispiel ein Satz der bei einigen Facebook-AnwenderInnen schon für so manches Schmunzeln gesorgt haben dürfte - "Deine Privatsphäre-Einstellungen können zu deinem Schutz nicht bearbeitet werden", heißt es nun bei so manchen Einstellungsversuchen.Die EFF hat eine sehr gute Präsentation zu den neuen Facebook-Privacy-Settings erstellt, die sich AnwenderInnen von sozialen Netzwerken anschauen sollten.

"Empfohlene Einstellungen  werden nicht empfohlen"

Die US-BürgerechtlerInnen der Electronic Frontier Foundation (EFF) titeln "Facebook's New Privacy Changes: The Good, The Bad, and The Ugly" und liefern damit einen sehr guten Überblick über gute gelöste Dinge und versteckte Gemeinheiten. Zwar findet die EFF einige positive Aspekte - etwa, dass es nun wirklich deutlich einfacher wurde Änderungen vorzunehmen, haben aber auch einen  großen Kritikpunkt: Die von Facebook "empfohlenen Einstellungen" sind nicht unbedingt empfehlenswert, so die BürgerrechtlerInnen.

Sehr große Kritik

Die EFF hat aber auch - und zwar zu Recht - sehr große Kritik an den Änderungen. Es ist nämlich so, dass im Zuge der neuen Privatsphären-Einstellungen einige wesentliche Punkte der alten Regelungen einfach verschwunden sind. Ein großes Problem ergibt sich bei den so genannten "Fan"-Pages. Während man in der nicht allzu weiten Vergangenheit bestimmen konnte welche Informationen sichtbar sind - wurden nun Name, Profilbild, Stadt, Geschlecht und Netzwerke zu "öffentlichen Informationen" - so genannten "publicly available information" oder "PAI"  auf den Fanseiten erklärt.

Aufruf zum Protest

Die EFF ruft die AnwenderInnen nun zu Protest und Unmutsäußerungen auf: "Schwerwiegende Einstellungen in den Privacy-Settings werden nun per default (also voreingestellt) mit dem gesamten Netzwerk geteilt - in einigen Fällen sogar ohne, dass die UserInnen Möglichkeiten zum eingreifen hätten. Wenn Sie ein Facebook-Anwender sind und unsere Ansicht teilen, dann besuchen sie die Facebook Site Governance-Seite und hinterlassen einen Kommentar in dem sie die wirkliche Kontrolle über alle ihre Daten einfordern. In der Zwischenzeit müssen Sie abwägen, ob die Teilnahme am neuen Facebook diese massiven Einschränkungen in der Privatsphäre wert sind." (Gregor Kucera, derStandard.at vom 10.12.2009)