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Ole Einar Björndalen nimmt den Hunderter ins Visier.
Hochfilzen - Ole Einar Björndalen ist seinem Ruf als "Biathlon-König" einmal mehr gerecht geworden. Der 35-jährige Norweger wehrte am Freitag in Hochfilzen alle Angriffe der Konkurrenz, auch der Österreicher, ab und feierte im Sprint bereits seinen 90. Weltcupsieg. Dank einer fehlerfreien Schießleistung triumphierte Björndalen vor einem von Nikolaj Kruglow (6,7 zurück/0 Strafrunden) angeführten russischen Trio. Christoph Sumann als Sechster (+20,5/1) und Simon Eder als Siebenter (+21,3/2) führten die mannschaftlich starken Österreicher an, vermochten den Superstar aber nur bis zum zweiten Schießen zu fordern.
Björndalen musste nach seinem Zieleinlauf mit klarer Bestzeit eine halbe Stunde warten, ehe er Gewissheit hatte. Denn der stark laufende Eder hatte mit hoher Startnummer nach gewohnt schnellem und fehlerfreiem Liegend-Schießen mit 22 Sekunden Vorsprung geführt. Doch im stehenden Anschlag brachte Seitenwind den 26-jährigen Salzburger aus dem Rhythmus, der dritte und der fünfte Schuss verfehlten das Ziel. Damit war der 13. Hochfilzen-Erfolg Björndalens perfekt.
Eder wusste um die vergebene Chance auf seinen zweiten Weltcupsieg. "Nach dem ersten Fehlschuss war eine Verunsicherung da. Schade, denn mit nur einem Fehler wäre es sich noch ausgegangen", sagte der Sohn von Trainer Alfred Eder. Er tröstete sich mit einer starken Laufleistung vor 10.800 Fans und einer guten Ausgangsposition für den Verfolgungsbewerb am Samstag (14.15/live ORF 1). "Und es war auch ein guter Schritt Richtung Vancouver", sagte Eder nach seiner ersten Olympia-A-Norm der Saison.
Auch Sumann, der Siebente von Östersund, hat Björndalen für Samstag den Kampf angesagt. Der Vize-Weltmeister im Massenstart vergab seinen ersten Podestplatz in Hochfilzen beim zweiten Schießen. "Der Sieg wäre möglich gewesen, aber stehend kann ein Fehler passieren", erklärte der 33-jährige Steirer, der die ihm nicht liegenden Neuschnee-Bedingungen meisterte. "Die Ausgangsposition für die Verfolgung ist perfekt", meinte Sumann, der sich in der Gesamtwertung mit dem dritten Top-Sieben-Rang unmittelbar vor Björndalen auf Position drei verbesserte.
Lokalmatador Dominik Landertinger hatte seine Chance auf einen Top-Platz schon mit zwei Fehlern liegend vergeben, stehend kam ein weiterer hinzu, dennoch skatete der 21-Jährige auf den 13. Platz (+45,8) und lag damit noch vor dem besten Deutschen (14. Arnd Peiffer). Beim Schießen habe er den Puls nicht in den optimalen Bereich gebracht, meinte der Massenstart-Weltmeister, doch läuferisch sei alles optimal gewesen. "Das war ein Kampf, in der Verfolgung ist noch einiges möglich."
Tobias Eberhard landete an der 16. Stelle (+53,0), ein Sturz verhinderte den dank fehlerfreien Schießens möglichen Top-Ten-Platz. "Ich habe mich bergauf mit einem Russen verhakt und bin aus dem Rhythmus gekommen", sagte der Salzburger. ÖSV-Sportdirektor Markus Gandler freute sich über eine "Topleistung des Teams in der Loipe", auch dank optimalem Material. "Beim Schießen haben wir noch Reserven, aber mit vier in den ersten 16 ist es eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung." (APA)
ERGEBNISSE
- Sprint Herren (10 km): 1. Ole Einar Björndalen (NOR) 26:14,0 Minuten
(0) - 2. Nikolai Kruglow (RUS) + 0:06,7 (0) - 3. Jewgeni Ustjugow
(RUS) 0:10,1 (1) - 4. Maxim Tschudow (RUS) 0:13,6 (1) - 5. Lars
Berger (NOR) 0:17,5 (2) - 6. Christoph Sumann (AUT) 0:20,5 (1) - 7.
Simon Eder (AUT) 0:21,3 (2) - 8. Halvard Hanevold (NOR) 0:28,0 (1) -
9. Emil Hegle Svendsen (NOR) 0:31,1 (1) - 10. Simon Fourcade (FRA)
0:35,6 (0)
Weiter: 13. Dominik Landertinger (AUT) 45,8 (3) - 16. Tobias Eberhard (AUT) 53,0 (0) - 35. Friedrich Pinter (AUT) 1:19,0 (2) - 46. Daniel Mesotitsch (AUT) 1:42,8 (3) - 53. Michael Hauser (AUT) 1:50,6 (3)
Weltcup-Gesamtwertung nach 3 von 25 Wettbewerben: 1. Svendsen 146 Pkt. - 2. Tim Burke (USA) 123 - 3. Sumann 122 - 4. Björndalen 120
- Sprint Damen (7,5 km): 1. Anna Carin Olofsson-Zidek (SWE) 23:10,8
Minuten (0 Strafrunden) - 2. Helena Jonsson (SWE) + 11,1 Sek. (0) -
3. Olga Saizewa (RUS) 49,7 (1) - 4. Simone Hauswald (GER) 50,4 (1) -
5. Tina Bachmann (GER) 55,9 (0) - 6. Olga Medwedzewa (RUS) 1:00,4 (0) - 7. Kati Wilhelm (GER) 1:02,2 (0) - 8. Sandrine Bailly (FRA) 1:10,1
(1) - 9. Kong Yingchao (CHN) 1:10,2 (0) - 10. Martina Beck (GER)
1:19,9 (1).
Weiter (nicht für Verfolgung der besten 60 am Samstag qualifiziert): 63. Iris Waldhuber (AUT) 3:20,6 (0) - 88. Romana Schrempf (AUT) 4:43,0 (4). 119 klassiert.