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Kathrin Zettel baute ihre Führung im RTL-Weltcup aus.

Foto: AP Photo/Marco Trovati

Aare - Auch in ihrem vierten Ski-Weltcup-Rennen des Winters ist Kathrin Zettel auf dem Podest gelandet. Die Niederösterreicherin belegte am Samstag im Riesentorlauf von Aare Rang drei, geschlagen wurde Zettel nur von der souveränen 20-jährigen französischen Siegerin Tessa Worley und der Slowenin Tina Maze.

"Das ist eine Traumserie, dadurch lässt sich auch der noch fehlende Saisonsieg verschmerzen", freute sich Zettel, die auch Punkte im Gesamt-Weltcup gutmachte, denn das Topduo Lindsey Vonn (USA) und Maria Riesch (GER) schied aus. Nach zwei zweiten und zwei dritten Plätzen hofft Zettel aber schön langsam auch auf einen Sieg, den will sie noch bis Jahresende einfahren.

Schelte von Mandl

Für die ÖSV-Damen gab es noch die Plätze 6 (Michaela Kirchgasser), 9 (Elisabeth Görgl) und 11 (Eva-Maria Brem), dennoch setzte es nach dem Rennen eine Schelte von Cheftrainer Herbert Mandl. "Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Wir sind heute nicht renngefahren, das war viel zu zaghaft, da muss mehr rausschauen", sprach Mandl Klartext.

Auch an Zettels Darbietung ließ Mandl kaum ein gutes Haar: "Für mich ist sie nur zweimal schön runtergefahren, ohne etwas zu riskieren. Ich möchte mehr Bereitschaft zum Risiko sehen." Görgl sei für ihn ein Rätsel, trotz ihres jüngsten Super-G-Erfolgs sei sie viel zu verkrampft unterwegs gewesen. "Sie hat sich wieder einmal selbst geschlagen", so Mandl.

Wie ein Routinier war hingegen die nur 1,57 m große und 20 Jahre alte Worley unterwegs, sie ließ sich auch von ihrer überlegenen Halbzeitführung nicht aus der Ruhe bringen. "Ich wollte mich im zweiten Lauf auf keine Spekulationen einlassen und habe wieder angegriffen. Ich bin sehr glücklich und kann das Ergebnis noch gar nicht glauben", meinte die französische Zukunftshoffnung aus Grand-Bornand.

Kompromisslose Worley, recht zufriedene Kirchgasser

Worley, die Tochter eines Australiers, feierte im schwedischen WM-Ort 2007 den zweiten Sieg ihrer Weltcup-Karriere, den ersten hatte sie am 29.11.2008 im Riesentorlauf von Aspen geholt. Für die kompromisslose Vorstellung gab es auch Lob von Zettel. "Worley hatte das gewisse Etwas, das mir gefehlt hat. Sie hat einfach alles riskiert."

Michaela Kirchgasser zeigte sich "recht zufrieden". "Obwohl ich weiß, dass noch einiges mehr möglich ist. Im ersten Lauf bin ich nicht gut skigefahren, im zweiten hab ich wieder einmal einen Bock geschossen. Ich muss geduldig sein, meine Zeit wird kommen. Ich weiß, was ich draufhabe", so die Salzburgerin. Teamkollegin Zettel beneidet Kirchgasser. "Sie fährt nicht Vollgas und ist trotzdem immer vorne dabei."

Die Achillesferse von Weltcup-Titelverteidigerin Vonn bleibt der Riesentorlauf, nach der Nullnummer in Aspen blieb sie auch in Aare punktelos, weil sie im ersten Durchgang stürzte und ausschied. Ihre größte Weltcuprivalin Riesch vermochte dies nicht auszunutzen, die Bayerin schwächelt im Riesentorlauf ebenfalls und schied im zweiten Lauf aus. Vor dem Slalom am Sonntag führt im Gesamtweltcup Vonn (389 Punkte) vor Riesch (361) und Zettel (280).

Mit dem ersten Saisonsieg spekuliert Zettel nicht. "Fürs Stockerl könnte es reichen, für den Sieg wird es sich nicht ausgehen. Da fehlt mir noch ein bisschen etwas, vor allem die Trainingstage." Auch Mandl glaubt, dass es am Sonntag "wahrscheinlich nicht" einen ÖSV-Sieg geben wird. (APA)