Graz - Der als Gesundheitslandesrat kürzlich aus der Landesregierung ausgeschiedene Helmut Hirt (SPÖ) ist neuer höchster Landesbeamter der Steiermark: Am Montag hat ihn die SPÖ als Landeamtsdirektor mit Mehrheitsbeschluss bestellt - unter Protest der ÖVP, die von einer "Brachialentscheidung" sprach.

ÖVP-Landeschef Landeshauptmannstellvertreter Hermann Schützenhöfer zeigte sich "betroffen", dass "Hirt nun als sechstes Regierungsmitglied der SPÖ wieder in die Landesregierung einzieht". Die "Schmierenkomödie" inklusive Hearing hätte man sich ersparen können, Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) hätte seine "Vertrauensperson" bis zum Ende der Periode, aber nicht länger bestellen sollen. So aber sei Hirt der Juristin Margit Kraker, Büroleiterin bei Schützenhöfer und stellvertretende Landesamtsdirektorin, vorgezogen worden, was nicht dem Ergebnis des Hearings entspräche. Im Hinblick auf parteipolitisch motivierte Postenbesetzungen meinte Schützenhöfer zur nun vier Jahre amtierenden Regierung Voves, "das haben wir in 60 Jahren nicht zusammengebracht".

"Der schlechtere Jurist"

Noch schärfer schoss ÖVP-Klubchef Christopher Drexler gegen Bestellung und Person Hirt: Dieser sei "der schlechtere Jurist" und sei in seiner Amtszeit als Landesrat durch "gefährliches Halbwissen" aufgefallen. Die SPÖ und Landeshauptmann Voves hatten hingegen argumentiert, Hirt habe in der Verwaltung und in Führungspositionen größerer Organisationen mehr Erfahrung. (APA)