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Cloud-Computing: Künftig werden dem Computeranwender keine physikalischen Grenzen mehr gesetzt

Foto: AP Photo/Joerg Sarbach

Vergessen Sie alles, was Sie bislang vom World Wide Web wussten und denken Sie sich eine pulsierende Maschine. Und: haben Sie keine Angst.

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Wer Ende des 19. Jahrhunderts durch den amerikanischen Osten zog, konnte sie noch sehen: die Dinosaurier der Industrialisierung - riesige Wasserräder, die durch den Ausbau des Stromnetzes als Energieerzeuger obsolet geworden waren und nun langsam in sich zusammenfielen.
Heute wundert sich niemand mehr darüber, dass der Strom aus der Steckdose kommt. Er ist ein Service, auf das wir zugreifen, wann immer wir es brauchen. Ebenso setzen wir voraus, dass uns das Handy-Netz auf jeden noch so entlegenen Berggipfel folgt, damit wir von dort altmodisch telefonieren oder lässig unseren Twitter-Client bedienen. Wir leben im 21. Jahrhundert und wundern uns beinahe über nichts mehr. In der Computersteinzeit gab es riesige Rechenmaschinen, die ganze Stadtteile verdunkelten, wenn sie angeworfen wurden. Heute steckt in jedem Handy ein Computer, der jederzeit verbunden werden kann. Sie wollen Ihre Festnetzdurchwahl im Büro von einer Filiale in die andere mitnehmen? Kein Problem - weil die Durchwahl nicht mehr von der Dose her definiert ist, sondern an der Software hängt, die - je nach Bedarf - auf einem Notebook, auf einem Handy oder auf einem Handheld laufen kann. 

Informationen zu jeder Zeit und überall

"The grid wins" sagt Nicholas Carr in seinem gescheiten Buch "The Big Switch", von dem auch das Bild mit den Wasserrädern kommt. Wenn die Computerleistung nicht mehr an einzelnen Geräten hängt, sondern im World Wide Web oder in der Cloud zuhause ist, von der jetzt alle sprechen, kann sich der Anwender von den Zugangsgeräten emanzipieren und sich - je nach Situation - genau das auf seinen Rechner oder sein Handy holen, was er gerade braucht. Das kann eine Information sein, ein Programm, die rettende Prozessorleistung oder zusätzlicher Speicherplatz. Dass Technologie dem Anwender in Zukunft überallhin folgen wird, ist keine Drohung. Es ist eine Tatsache. Wie der Einzelne damit umgeht, steht auf einem anderen Blatt. Es liegt an ihm, ob er diese Nähe nutzt, um neue Freiheiten, Möglichkeiten, Mobilitäten zu entwickeln oder neue Abhängigkeiten aufbaut. 

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