Die Herren, die das ebenso risikoreiche wie kostspielige Kapital der Republik im Bankensektor verwalten, spielen derzeit eine recht eigentümliche Rolle. Vergangene Woche gab Fimbag-Aufsichtsrat Hannes Androsch eine Kostprobe seines Amtsverständnisses und plauderte im Fernsehinterview locker über weiteren Kapitalbedarf der Volksbanken. Kurz darauf wurde (ausgerechnet über die staatliche Wiener Zeitung) ein Brief der "Banken-ÖIAG" an den Finanzminister publik, in dem sich der Vorstand besorgt über die Eigenmittelausstattung der Volksbanken äußert.

Als hätte der Sektor nicht genug Sorgen - die schwierige Lage nach dem Kollaps der Kommunalkredit und hohen Beteiligungs- und Kreditabschreibungen sind ja sattsam bekannt -, muss sich die Gruppe nun auch noch mit ihrem Quasi-Aktionär herumschlagen. In dem dank Kärnten gefährlichen Umfeld für die Austro-Banken sind die Aussagen aus der Fimbag geschäftsschädigend. Eine Bank ins Gerede zu bringen ist die beste Möglichkeit, einen Run der Sparer auszulösen. Das sollten Androsch und die Vorstände des Altherrenklubs, Klaus Liebscher und Adolf Wala, eigentlich am besten wissen. Dass Aufsichtsratspräsident Veit Sorger beim Verkauf der Hypo-Kärnten-Anteile kräftig mitschnitt, poliert das Image der Einrichtung auch nicht wirklich auf.

Nach Kommunalkredit und Hypo würde die Republik einen weiteren Großausfall kaum verkraften können. Österreich arbeitet mit seiner eigenen Einrichtung hart in Richtung Finanzmarkt-Destabilisierung. (Andreas Schnauder, DER STANDARD, Printausgabe, 16.12.2009)