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Ein findiger neapolitanischer Geschäftsmann verkauft bereits Krippenfiguren, die den Premier mit Kopfverband darstellen.

Foto: AP /Salvatore Laporta

Rom- Die italienische Regierung hat Maßnahmen gegen jene Gruppen ergriffen, die in der sozialen Internet-Plattform Facebook den gewalttätigen Angriff auf Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gefeiert haben. Über 500 Gruppen, die die Geste des mutmaßlich Verwirrten Massimo T. gegen den Premierminister lobten, hatten sich kurz nach der Tat gebildet. Sie wurden von Facebook Italia unter dem Druck der Regierung verdunkelt. "Auf Facebook ist es verboten, gewalttätige Mitteilungen oder Drohungen zu veröffentlichen", erklärte Facebook Italia am Dienstag.

Auch ein Fan-Club des Angreifers mit 70.000 Anhängern, der sich auf Facebook gebildet hatte, wurde verdunkelt. Darin war der seelisch labile Täter zum "Mann des Jahres" und zum "Helden des Anti-Berlusconismus" erkoren waren. "Massimo T - for President", war auf einem Posting zu lesen. Die User bedankten sich beim Angreifer oder verlangten, diesen sofort heiligzusprechen.

Slogans für den Angreifer wurden auch auf die Wände zweier Krankenhäusern in Turin geschmiert. "Eine Medaille für Massimo T." war auf den Wänden zusammen mit einem fünfzackigen Stern, dem Symbol der linksextremistischen Terrorgruppe "Rote Brigaden" zu lesen. Die Turiner Polizei ermittelt.

Innenminister Roberto Maroni kündigte am Dienstag ein Gesetz an, mit dem Internet-Webseiten sofort verdunkelt werden können, wenn sie zu politischer Gewalt aufhetzen. Die Abgeordnete Gabriella Carlucci erklärte, man dürfe nicht mehr zulassen, dass anonyme Botschaften im Internet hinterlassen werden. (APA)