Bild nicht mehr verfügbar.

Investoren in dem Golfemirat Abu Dhabi wollen den Kauf von Aktien der angeschlagenen US-Großbank Citigroup rückgängig machen

Foto: AP

New York - Investoren in dem Golfemirat Abu Dhabi wollen den Kauf von Aktien der angeschlagenen US-Großbank Citigroup in einer Höhe von 7,5 Mrd. Dollar (5,16 Mrd. Euro) rückgängig machen. Andernfalls verlangen sie einen Schadenersatz von 4 Mrd. Dollar, wie die Citigroup am Dienstag in New York mitteilte. Abu Dhabi fühlt sich von der Bank falsch informiert.

Die Abu Dhabi Investment Authority, einer der größten Vermögensverwalter der Welt, hatte vor zwei Jahren 7,5 Mrd. Dollar in die Citigroup gesteckt. Damit stellte der Fonds der Bank nach herben Verlusten durch faule Hypotheken und andere fehlgeschlagene Investitionen dringend benötigtes frisches Kapital zur Verfügung. Im Gegenzug sollte der Fonds zwischen März 2010 und September 2011 Citigroup-Aktien erhalten. Von dem ursprünglich angepeilten Preis von rund 37 Dollar-Aktien ist aber nicht mehr viel übrig geblieben: Der Aktienkurs brach inzwischen um über 90 Prozent ein und lag zuletzt nur noch bei 3,56 Dollar.

Der Fonds aus Abu Dhabi wirft der Bank nun "betrügerische Fehlinterpretationen" in Zusammenhang mit dem Geschäft vor, wie es weiter hieß. Die Citigroup wies in einer Erklärung die Anschuldigungen als "völlig unbegründet" zurück und kündigte an, sich dagegen energisch zur Wehr zu setzen.

Die Citigroup hatte vor wenigen Tagen angekündigt, 20 Mrd. Dollar Staatshilfe zurückzuzahlen. Die Großbank war von der US-Regierung mit Notkrediten von 45 Mrd. Dollar durch die Krise gebracht worden. 25 Mrd. Dollar davon sind inzwischen in Aktien umgewandelt, womit der Staat 34 Prozent an der Bank besitzt. Die US-Regierung hatte der Bank zudem eine Garantie für riskante Investitionen im Umfang von 300 Mrd. Dollar zugesagt. Mit der Rückzahlung kauft sich die Bank von mit den staatlichen Krediten verbundenen Auflagen wie schärferer Aufsicht und Beschränkung der Managergehälter frei. (APA/AP)