Los Angeles - Ein US-Gericht hat am Montag eine Einstellung des Verfahrens um sexuellen Missbrauch gegen Regisseur Roman Polanski vorerst abgelehnt. Der zuständige Bezirksrichter in Los Angeles betonte aber, dass er die von Polanski vorgebrachten Einwände ernst nehme. Mit dem gescheiterten Einspruch läuft nun alles auf eine Auslieferung des Oscar-Preisträgers von der Schweiz in die USA hinaus. Die Entscheidung darüber will das Schweizer Justizministerium aber frühestens Anfang nächsten Jahres fällen.

Polanski wird in den USA sexueller Missbrauch einer Minderjährigen im Jahr 1977 vorgeworfen. Er hatte sich im Februar 1978 nach Frankreich abgesetzt. Ende September war der Regisseur von Filmen wie "Rosemary's Baby", "Chinatown" und "The Pianist" dann auf Antrag der USA bei der Einreise in die Schweiz verhaftet worden. Anfang Dezember wurde er gegen eine Kaution von umgerechnet rund drei Millionen Euro aus einem Gefängnis in sein Ferienhaus in Gstaad im Berner Oberland verlegt. Bei einer Verurteilung in den USA muss Polanski mit einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren rechnen. (APA)