Washington - Die USA haben China vorgeworfen, gegen den prominenten Dissidenten Liu Xiaobo einen "politischen Prozess" zu führen. "Die Schnelligkeit des Verfahrens, die Tatsache, dass es hinter verschlossenen Türen stattfindet und die Familie nicht die Möglichkeit hat, daran teilzunehmen, ist nicht charakteristisch für eine Regierung, die in der dynamischen Welt des 21. Jahrhunderts erfolgreich sein wird", sagte Außenamtssprecher Philip Crowley am Mittwoch. "Ein politischer Prozess, der ohne Zweifel in einer Verurteilung münden wird, zeugt nicht von einem großen Staat."

Zudem kritisierte Crowley den Zeitpunkt der Verhandlung kurz vor Weihnachten als nicht zufällig. "Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Strafe am Weihnachtstag verkündet, um so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen", erklärte er. Peking hatte dem bekannten Oppositionellen und Schriftsteller Liu Xiaobo am Mittwoch innerhalb einer zweieinhalbstündigen Anhörung den Prozess gemacht. Das Urteil wurde für Freitag erwartet. Liu drohen wegen des Vorwurfs der Anstiftung zum Umsturz 15 Jahre Haft. International wird der Prozess scharf kritisiert. (APA/AFP)