Neumünster - Bei Nasenbluten ist schnelles Handeln gefragt. Eine effektive Maßnahme ist das Zusammendrücken der Nasenflügel für einige Minuten. "Wenn möglich sollte sich der Patient dazu aufrecht hinsetzen, um den Blutdruck im Kopf zu verringern. Außerdem ist es wichtig, den Kopf nach vorne hängen zu lassen", empfiehlt Winfried Goertzen vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte.

Unbewusst legten viele Betroffene den Kopf in den Nacken, doch dadurch laufe das Blut nach hinten in den Rachen, und durch die Speiseröhre in den Magen. "Das kann zu Übelkeit und Erbrechen führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Blut in die Atemwege gerät. Das ist besonders gefährlich, wenn der Patient ohne Bewusstsein ist", warnt der niedergelassene HNO-Arzt aus Höchstadt.

Drohender Blutverlust

Ein kalter Lappen oder ein Kühl-Pack im Nacken helfen, dass sich die Blutgefäße zusammen ziehen. "Diese Erste-Hilfe-Maßnahmen sollten die Blutung im Normalfall schnell zum Stillstand bringen. Blutet die Nase nach 20 Minuten immer noch, droht ein zu hoher Blutverlust. Bei Kindern sogar schon nach zehn bis 15 Minuten", sagt Goertzen. Dann sei eine ärztliche Behandlung nötig.

Das gelte auch, wenn die Blutung außergewöhnlich stark oder die Nase sichtbar verletzt ist. Häufiges Nasenbluten kann dem Arzt zufolge auf eine behandlungsdürftige Grunderkrankung hinweisen. (APA)