Chiba - Mit etwas Fantasie wird er seinem Namen tatsächlich gerecht: Der weltweit erste "Kolibri-Roboter", entwickelt vom Team des japanischen Wissenschafters Hiroshi Liu von der Universität Chiba nahe Tokio (für Fotos siehe den unten stehenden Link). Optisch ähnelt das zehn Zentimeter lange und nur 2,6 Gramm schwere Gerät eher einer Mischung aus Papierflieger, Segelschiff und Libelle - tatsächlich verfügt es neben einem winzigen Motor insgesamt über vier kleine Plastikflügel. Diese schaffen pro Sekunde bis zu 30 Schläge; was im Vergleich gar nicht so schlecht ist: Kolibris schaffen 40 bis 50 Flügelschläge pro Sekunde.

"Es ist einfacher, einen riesigen Roboter zu konstruieren", sagte der 46-jährige Liu. Sein Roboter wird über einen Infrarot-Sensor ferngesteuert und kann Kurven und Schleifen in der Luft fliegen sowie seine Höhe verändern - laut Liu ist er bei diesen Manövern stabiler als ein Hubschrauber. Der nächste Schritt zur Kolibri-Ähnlichkeit ist noch ehrgeiziger: Der Roboter soll es auch schaffen auf der Stelle zu fliegen bzw. schweben.

Liu will den Roboter demnächst mit einer kleinen Kamera ausstatten und etwa beim Aufspüren verschütteter Menschen oder der Verfolgung Krimineller einsetzen. Die Entwicklung des Roboters kostete umgerechnet etwa 1,52 Millionen Euro. (red/APA)