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Zerstörte Geschäfte in der Innenstadt von Karachi.

Foto: EPA/Rehan Khan

Karachi - Nach einem Anschlag auf eine schiitische Prozession in Karachi haben aufgebrachte Angehörige der Minderheit mehrere hundert Läden in Brand gesetzt. Auch die größte Markthalle in der pakistanischen Stadt ging in Flammen auf, wie Bürgermeister Mustafa Kamal am Dienstag mitteilte. Er schätzte die Schäden auf mehrere Millionen Dollar. Die Feuerwehr von Karachi war am Dienstag weiter im Dauereinsatz und forderte Unterstützung aus Hyderabad an.

Die Regierung rief die Bewohner der Millionenstadt zur Ruhe auf. "Wenn jemand versucht, Karachi kaputt zu machen, dann versucht er auch, Pakistan kaputt zu machen", sagte Innenminister Rehman Malik, der am Dienstag nach Karachi kam. Die Ermittlungen zu dem Anschlag dauerten noch an. Es könne noch nicht eindeutig bestätigt werden, dass es sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt habe. Die Zahl der Toten stieg am Dienstag auf mindestens 43. Etwa 100 weitere Menschen wurden verletzt, als sich am Montag ein Attentäter inmitten der Gläubigen in die Luft sprengte.

Staatspräsident Asif Ali Zardari warf sunnitischen Extremisten vor, die Spannungen zwischen den Religionsgruppen zu schüren, um das Land zu destabilisieren. Als mögliche Urheber des Anschlags verdächtigen die Behörden die Taliban, das Terrornetzwerk Al-Kaida sowie die Organisationen Lashkar-e-Jhangvi und Jaish-e-Mohammad. (APA/APD)