Wien - Ein US-amerikanisch/koreanisches Wissenschafterteam entwickelte einen Transistor, der aus einem einzigen Molekül besteht. Die Forscher um Mark Reed verwendeten dazu ein Benzol-Molekül, das zwischen zwei Gold-Kontakten aufgespannt wurde, wie sie in der Wissenschaftszeitschrift "Nature" berichten. Gesteuert - bzw. auf- und zugemacht - wird der molekulare Schalter auf Halbleiterbasis durch Strom. Im Falle des Benzol-Transistors kontrollierten die Wissenschafter das Verhalten des Moleküls über eine zwischen den Elektroden angelegte Spannung. Die Spannung manipulierte dabei den Energie-Status des Moleküls, dieser Status wiederum war dafür verantwortlich, wieviel Strom durch das Molekül strömte.

"Es ist, wie wenn man einen Ball über einen Hügel rollt, wobei der Ball den Strom repräsentiert und die Höhe des Hügels den Energie-Status", erklärte Reed. "Wir konnten die Höhe des Hügels einstellen, den Strom passieren lassen, wenn der Hügel niedrig war und ihn stoppen wenn er hoch war."

Bereits in den 1990er Jahren konnte Reed zeigen, dass man einzelne Moleküle zwischen elektrischen Kontakten einfangen kann. Die nun gezeigte Einsatzmöglichkeit als Transistor hätte viele Anwendungsmöglichkeiten und könnte elektronische Geräte weiter verkleinern. Forscher gehen davon aus, dass die Verzwergung der herkömmlichen, auf Silizium basierenden Bauteile bald an natürliche Grenzen stoßen wird. (APA/red)