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H.C. Strache

Foto: APA/Pfarrhofer

Es ist wichtig, dem TV nicht allzu viel Zeit zu widmen. Insbesondere ist jedoch darauf zu achten, dass das Fernsehen einem die Sprache nicht verdirbt. Interviews eines H. C. Strache etwa sind mit extremer Vorsicht zu konsumieren, sofern man sein eigenes Deutsch nicht nachhaltig beschädigen will. Rechnet man hingegen mit den sprachlichen Massenkarambolagen in Straches Sätzen, kommt man - als dermaßen Gewappneter - in den Genuss zahlloser heiterer Momente. 

Diese Wochen hatten wir Extremglück - der FPÖler war bei "Wien heute" und in der "ZiB 2" zu Gast. Herrlich! Natürlich kamen seine legendären Eröffnungsphrasen zum Zug ("Wir haben eine Entwicklung, wo..." oder "wir haben eine Situation, wo..."). Der Mann wurde allerdings auch, tja, konkret.

Falls er Wiener Bürgermeister würde, er würde "in dieser Verantwortung verharren bleiben", auf Deutsch: er würde die ganze Amtszeit Wien-treu durchdienen. Das ist natürlich klar, denn er hätte auch viel vor: Strache "würde als Wiener Bürgermeister auch 24 Stunden lang die Wiener U-Bahnen veranlassen", denn - so seine generelle Kritik am momentanen Wiener Bürgermeister Michael Häupl - ,"was wir in Wien sehen, ist eine 15jährige Verantwortung!" 

Natürlich kam in den Gesprächen auch die gesamtösterreichische Situation seiner Gemeinschaft zur Sprache. Auch die neue Partnerschaft mit den Kärntnern, die ihn einst als "Dampfplauderer" bezeichnet hatten. Egal - es sei wichtig, "dass man den Horizont in der Zukunft letztlich anpeilt und nicht in der Vergangenheit", damit "das dritte Lager wieder eine Kraft hat" und dass man natürlich auch "kraftvoll als freiheitliche Kraft in Kärnten zu sein" hat. Herrlichst! (Ljubiša Tošic, DER STANDARD; Printausgabe, 31.12.2009/1.1.2010)