Bild der 31 Millionen Lichtjahre entfernten "Whirlpool-Galaxie" M 51. Die Hubble-Aufnahme ist mit Kennzeichnung der Zonen unterschiedlich starker Synchrotronstrahlung versehen, die mit Radioteleskopen in Deutschland und den USA angemessen wurden.

Foto: MPIfR Bonn/NASA/ESA

Bremen/Bonn - Die Gaswolken zwischen den Sternen einer Galaxie, aber auch zwischen den Galaxien selbst (das sogenannte "Intergalaktische Medium"), erzeugen gigantische Magnetfelder, die zwischen zehn und mehreren Millionen Lichtjahren durchmessen können. Den Ursprung dieser Magnetfelder und die Auswirkung, die sie möglicherweise auf die Bildung von Galaxien haben, untersucht ein für drei Jahre finanziertes Forschungsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft, an dem unter der Ägide der Universität Bonn die Max-Planck-Institute für Astrophysik und Radioastronomie, das Astrophysikalische Institut Potsdam und die Bremer Jacobs University teilnehmen.

Für die Analyse wird die Synchrotronstrahlung von Elektronen herangezogen, die sich durch diese Magnetfelder bewegen. Diese Elektronen weisen charakteristische Strahlungsmuster auf, die gewissermaßen die Geschichte von Sternen oder ganzen Galaxien in sich tragen; sie enthalten Hinweise auf Supernovae, Galaxienkollisionen und andere "kosmische Katastrophen". Durch genaue Analyse sollen die in diesen Strahlungsmustern enthaltenen Informationen interpretiert werden können.

Als Analyseinstrument fungiert dabei das digitale "Low Frequency Array" (LOFAR), das die Daten aus zahlreichen über halb Europa verteilten Radioteleskop-Antennen kombiniert. Eine Reihe davon ist bereits installiert, das System wird gegenwärtig aber noch ausgebaut und soll letztendlich das Äquivalent eines Radioteleskops mit einem "Schirmdurchmesser" von einigen hundert Kilometern ergeben. Kombiniert werden sollen die Daten vom Blue Gene-Supercomputer im Rechenzentrum der Universität Groningen. Daneben wird LOFAR noch fünf weiteren international betriebenen "Key Science"-Projekten zur Verfügung stehen. (red)