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Wien - Kleben statt schlucken: Eine neue und einfach anwendbare Form der Kontrazeption kommt im Herbst dieses Jahres auch in Österreich auf den Markt - ein "Verhütungs-Pflaster" (EVRA), aus dem Gestagen und Östrogen abgegeben wird.

"Transdermale Systeme wurden bereits erfolgreich bei einer großen Zahl an Patienten als HRT- (Hormonersatztherapie, Anm.), Scopolamin- (gegen Reisekrankheit, Anm.), Nitroglycerin-, Fentanyl- (Schmerzmittel, Anm.) und Nikotinpflaster eingesetzt. Die Vorteile der Wirkstoffaufnahme über die Haut sind vielfältig", erklärte dazu die Wiener Gynäkologin Univ.-Prof. Dr. Doris Gruber in einem Vortrag.

Eine Woche lang

Der wohl größte Vorteil dieser neuen Methode in der hormonellen Schwangerschaftsverhütung: Die Frauen brauchen nicht mehr täglich an die Einnahme der "Pille" denken. Ein Pflaster wird eine Woche lang getragen. Nach der dritten Woche wird für eine weitere ausgesetzt. Es kommt zur Menstruation.

Das von Janssen-Cilag (Johnson&Johnson) entwickelte Pflaster gibt kontinuierlich das Gestagen Norelgestromin und das Östrogen Ethinyl-Östradiol ab. Die Tagesdosis beträgt 150 Mikrogramm (Millionstel Gramm) an dem Gestagen und 20 Mikrogramm des Östrogens. Laut wissenschaftlichen Untersuchungen ist das Pflaster genau so sicher wie die "Pille". Schwitzen (Sport, Sauna), Baden etc. können ihm nichts anhaben. Ein weiterer Vorteil: Auch Durchfall und Erbrechen "bremsen" die Wirkung - im Gegensatz natürlich zu den oralen Kontrazeptiva - nicht. Durch die Dauer-Verwendung müssen auch nicht besondere Einnahmezeiten, zum Beispiel bei Fernreisen, eingehalten werden. (APA)