Wien - In Österreich leben nach Schätzung 80.000 bis 250.000 Menschen mit Hepatits C. Viele davon wissen jedoch noch gar nichts von ihrer Infektion. Aber gerade die Früherkennung der Krankheit ist die Voraussetzung für gute Heilungschancen. Aus diesem Grund startete am Donnerstag eine österreichweite Informationskampagne, welche die Bevölkerung über Hepatitis C aufklären soll.

"Diese Krankheit ist heimtückisch, weil sie bei den Betroffenen jahrelang unentdeckt bleibt", sagte Gesundheitsstaatssekretär Reinhart Waneck (F) bei einer Pressekonferenz. Für viele Fälle sei daher eine Therapie auf Grund des Stadiums der Erkrankung zu spät. "Bei diesen Patienten liegt dann schon eine Leberzirrhose oder gar Leberkrebs vor", erklärte Waneck.

Entstigmatisierung

Die Kampagne soll die Krankheit Hepatitis C entstigmatisieren, bemerkte Univ. Prof. Dr. Wolfgang Vogel von der Abteilung für Innere Medizin an der Universitätsklinik Innsbruck. "Hat man eine Lebererkrankung, heißt es, man ist alkoholkrank. Wir müssen die Leute da massiv aufklären", meinte der Mediziner. Es soll auch klargestellt werden, das infizierte Menschen keine Gefahr für ihre Umwelt darstellen.

Die Bevölkerung soll dazu gebracht werden, dass aktiv nach der Krankheit gesucht wird. Denn die Dunkelziffer der Betroffenen sei noch immer sehr groß. "Wir müssen klare Vorstellungen haben, wen es betrifft", sagte Vogel. (APA)