Moskau - Einen Tag nach dem Aufruf des baschkirischen Großmuftis zum "Heiligen Krieg" gegen die USA haben mehr als 20.000 Menschen an einer Kundgebung in Südrussland teilgenommen. "Bush ist der Hitler des 21. Jahrhunderts", riefen am Freitag Teilnehmer der bisher größten anti-amerikanischen Demonstration in Russland in der islamisch geprägten Kaukasus-Republik Dagestan.

Putin: "Nicht von Emotionen leiten lassen"

Der Verfasser des Aufrufs, Großmufti Talgat Tadschuddin, erhielt am Freitag eine Verwarnung der Staatsanwaltschaft wegen religiösen Extremismus. Präsident Wladimir Putin mahnte, sich im Zorn über den Krieg im Irak nicht von Emotionen leiten zu lassen.

Der Großmufti hatte am Donnerstag in der baschkirischen Hauptstadt Ufa im Südural seine Glaubensbrüder aufgefordert, Geld für den Kauf von Waffen und Lebensmitteln für die Irakis zu sammeln. Der als staatstreu geltenden Organisation Tadschuddins gehören nach abweichenden Einschätzungen zwischen einem Drittel und mehr als der Hälfte der moslemischen Gemeinden in Russland an.

Islamische Geistliche rufen zur Besonnenheit auf

Neben christlichen und jüdischen Religionsführern riefen andere islamische Geistliche in Russland dagegen zur Besonnenheit auf. "Vernünftige Menschen sollten sich vielmehr überlegen, wie sich eine Wiederholung des Krieges im Irak vermeiden lässt", sagte der Imam einer Moskauer Moschee dem ARD-Fernsehen.(APA/dpa)