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Schöner aber irreregulärer Flug von Andreas Kofler

Foto: dpa/Karmann

Garmisch-Partenkirchen - Mit Österreichs Skispringern muss man auch beim zweiten Bewerb der 58. Vierschanzen-Tournee stark rechnen. Zwar wurde Tournee-Leader Andreas Kofler nach einem 137,5-m-Flug wegen eines zu weiten Anzugs disqualifiziert, als bereits vorqualifizierter Springer war dies ebenso wenig Problem für ihn wie für Simon Ammann - auch bei diesem war der Anzug zu groß. Kofler muss im K.o.-Durchgang am Freitag (ab 14.00 Uhr) nun gegen Quali-Sieger Thomas Morgenstern antreten, Ammann gegen Wolfgang Loitzl.

"Der Anzug war zu weit. Man probiert halt neue Sachen aus im Training. Das war alles sehr am Limit, da kann das schon einmal passieren, dass man drüber ist. Ich werde heute noch ein bisserl nähen statt Silvesterfeiern", meinte Kofler, der im Schanzenauslauf der mit Abstand gefragteste Springer war. Nach Interviews mit sechs Kamerateams überreichte ihm ein Fan ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift "Weil i di mog", dass sich der sympathische Tiroler auch gleich umhängte.

Dass Österreichs Adler keine Schönwetter-Springer sind, haben sie neuerlich unter Beweis gestellt. Bei wiederum nassen, regnerischen Bedingungen schienen mit Morgenstern und Wolfgang Loitzl, der bei den kommenden drei Tournee-Bewerben jeweils der Titelverteidiger ist, erneut zwei ÖSV-Asse auf der Spitze aus. Trotz eines disqualifizierten Kofler, der auf Platz 50 zurückgereiht wurde und trotz eines gesundheitlich noch nicht völlig erholten Gregor Schlierenzauer, der mit 126,5 m auf Platz 8 landete.

"Ich bin nicht unzufrieden. Der Sprung stimmt nicht ganz, aber es fehlt nicht viel. Morgen geht's ab. Mein erster Sprung war heute der Beste, vielleicht lasse ich morgen den Probedurchgang aus", sagte Schlierenzauer, der am Vortag nach einer Behandlung in Innsbruck wieder zum Team zurückgekehrt ist. Im Gepäck brachte er auch ein paar Raketen für die Silvesternacht mit, die er mit seinen Teamkollegen abschießen wollte. "Aber nicht erst um Mitternacht", meinte Schlierenzauer, und Kofler versprach später: "Wir werden uns die besten Raketen für das Neujahrsspringen aufheben."

Das ÖSV-Team ist nach Oberstdorf neuerlich mit allen sieben Mann vertreten. Neben den vier fix qualifizierten Österreichern in den Top Ten im Weltcup schafften auch Stefan Thurnbichler, Lukas Müller und Martin Koch den Sprung in den K.o.-Durchgang am Freitag. (APA)

Die Österreicher-Paarungen für den K.o.-Durchgang (in der Reihenfolge des Starts):

Lukas Müller - Andreas Küttel (SUI)
Andrea Morassi (ITA) - Martin Koch
Stefan Thurnbichler - Richard Freitag (GER)
Kai Kovaljeff (FIN) - Gregor Schlierenzauer
Simon Ammann (SUI) - Wolfgang Loitzl
Andreas Kofler - Thomas Morgenstern.