Bogotá - Das kolumbianische Militär hat bei drei Angriffen insgesamt 23 Rebellen getötet. Wie General Javier Florez am Samstag mitteilte, wurden zwei Lager der FARC-Guerilla in der Region Meta im Süden des Landes aus der Luft bombardiert und anschließend durch Spezialkräfte der Armee gestürmt. Dabei wurden 22 Rebellen getötet und acht gefangen genommen, unter ihnen fünf Verletzte. Bei einem weiteren Angriff auf Mitglieder der ELN-Guerilla im Norden des Landes wurde demnach ein ELN-Kämpfer getötet. Drei weitere minderjährige Rebellen hätten sich ergeben.

Die Angriffe hätten mit einer Bombardierung der im Gebirge versteckten Rebellenlager durch die Luftwaffe begonnen. Anschließend seien Bodentruppen vorgerückt. Später wurde noch von Rückzugsgefechten mit versprengten Rebelleneinheiten berichtet. Über mögliche Verluste des Militärs wurde zunächst nichts mitgeteilt. Bei einem Überfall der FARC in der im Südwesten gelegenen Gemeinde Algeciras starben ein Mädchen und ein Soldat.

Den 1964 gegründeten Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) gehören nach verschiedenen Angaben zwischen 6000 und 10.000 Kämpferinnen und Kämpfer an. Die Guerilla hält hunderte Geiseln in ihrer Gewalt, darunter mehrere Soldaten und Politiker. Die Mitgliederzahl des Nationalen Befreiungsheeres (ELN) wird mit etwa 5000 angegeben.

Die FARC sind die älteste und mit mehreren tausend Bewaffneten auch größte Rebellengruppe Kolumbiens. Sie konnten in den vergangenen Jahren erheblich geschwächt werden. Nach offiziellen Angaben töteten das Militär und die Polizei 2009 insgesamt 538 mutmaßliche Mitglieder der FARC und der kleineren Rebellengruppe ELN.

Insgesamt hätten die FARC im vergangenen Jahr 2844 ihrer Kämpfer durch Tod, Festnahme oder Desertation verloren, hieß es weiter. Jedoch gibt es keine Hinweise darauf, dass die Rebellen an Aufgabe denken. Ihre Kriegskasse können sie immer wieder durch die Erpressung von Schutz- und Lösegeldern sowie die Beteiligung am Drogenschmuggel auffüllen und in der armen Landbevölkerung neue Kämpfer rekrutieren. (APA/AFP)