Hamburg - Karikaturen des Propheten Mohammed von Kurt Westergaard und anderen Zeichnern führten Anfang 2006 zu teilweise gewaltsamen Protesten in islamischen Ländern. Die dänische Zeitung "Jyllands-Posten" hatte die Zeichnungen, die Mohammed unter anderem mit einer Bombe im Turban darstellten, im September 2005 veröffentlicht. Der geballte Unmut brach aber erst aus, als die norwegische Zeitung "Magazinet" diese im Jänner 2006 nachdruckte. Dies taten auch weitere Publikationen wie etwa "Die Welt". Auch "Der Standard", "Die Presse" oder die "Kleine Zeitung" druckten einige der Zeichnungen ab.

Empörte Muslime verwiesen auf das Verbot, den Propheten bildlich darzustellen und sprachen von Blasphemie. "Jyllands-Posten" schrieb, auch Muslime müssten sich damit abfinden, mit ihren religiösen Gefühlen "verhöhnt, verspottet und lächerlich gemacht zu werden". Obwohl sich die Zeitung zu diesem Zeitpunkt schon entschuldigt hatte, zündeten wütende Muslime im Februar 2006 unter anderem in Syrien und im Libanon dänische Vertretungen an.

Selbstmordanschlag auf dänische Botschaft

Das Terrornetzwerk Al Kaida bekannte sich zu einem Selbstmordanschlag auf die dänische Botschaft in Pakistan im Sommer 2008, bei dem mindestens sechs Menschen ums Leben kamen. Bei den Unruhen und Anschlägen gab es insgesamt mehr als 150 Todesopfer, 70 von ihnen allein in Nigeria. Schon im Februar 2008 waren Mordpläne gegen den Karikaturisten Westergaard aufgedeckt worden. (APA)