Wien - Geht es nach Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), soll der Bund auch nach 2010 jährlich 15 Mio. Euro zusätzlich für Kinderbetreuung ausgeben. Für die Jahre 2008, 2009 und 2010 sind für den Ausbau der Betreuungsplätze je 15 Mio. Euro Anstoßfinanzierung vorgesehen gewesen. "Ich wünsche mir, dass das bis Ende der Legislaturperiode sichergestellt ist", erklärte Heinisch-Hosek im Gespräch mit der APA. Im Jahr 2008 wurden laut Ministerium dadurch etwa 9.000 neue Betreuungsplätze geschaffen.

Seit 2008 gibt es vom Bund eine Förderung für den Ausbau der Kinderbetreuung von jährlich 15 Mio. Euro. Für einen neuen Platz werden bis zu 4.000 Euro zur Verfügung gestellt, wenn das Bundesland mitfinanziert. So wurden 2008 mit dem Geld rund 9.000 neue Betreuungsplätze (4.777 für Unter-Dreijährige und 4.398 für Drei- bis Sechsjährige) sowie 3.270 Arbeitsplätze geschaffen. Insgesamt sind in der Kinderbetreuung österreichweit 43.696 Personen tätig.

Die Lissabon-Strategie sieht bei den Unter-Dreijährigen eine Betreuungsquote von 33 Prozent vor - dies allerdings bereits für 2010. Derzeit halte Österreich bei rund 14 Prozent, die Quote soll bis 2013 verdoppelt werden. "Ein ambitioniertes Ziel", wie Heinisch-Hosek einräumt. Investitionen in die Infrastruktur seien aber ein Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Auch ließe sich damit die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen verkleinern, zeigte sich die Ministerin überzeugt.

Im Bundesländervergleich sind Wien, Niederösterreich und die Steiermark führend beim Ausbau der Betreuungsplätze, wobei Wien die meisten ganztätigen Plätze geschaffen hat. Zahlen für das Jahr 2009 liegen erst Mitte nächsten Jahres vor. "Es zahlt sich aus, in Kinderbetreuung zu investieren", sagte Heinisch-Hosek. (APA)