Montage: Andreas Proschofsky

Über die vergangenen Jahre zeichnete sich ein relativ stabiles Bild in der Browser-Welt: Monat für Monat verschoben sich die Marktanteile - mal schneller, mal langsamer - vom Internet Explorer zum Firefox, während die anderen Mitbewerber weitgehend stagnierten. Allein Apples Safari konnte noch ein gewisses Wachstum verzeichnen - das allerdings praktisch zur Gänze durch den Aufstieg von Mac OS X getragen wurde (und wird).

Zuwachs

Doch die Zeit dieser gewissen Berechenbarkeit scheint ein Ende zu finden, vor allem Googles Browser Chrome ist es nun, der den Markt ordentlich durcheinander wirbelt: Wohl nicht zuletzt durch die Veröffentlichung der offiziellen Mac- und Linux-Versionen der Software sowie durch den Start des Erweiterungssystems getragen, verzeichnet die Google-Software derzeit massive Zuwächse.

Nummer 3

So konnte Chrome laut den Zahlen von Netapplications alleine im Dezember einen beachtlichen Zuwachs von 0,7 Prozentpunkten verzeichnen. Mit einem aktuellen Marktanteil von 4,63 Prozent die Software damit auch erstmals Safari hinter sich und schwingt sich zur Nummer 3 in der Browser-Welt auf, dies obwohl der Apple-Browser selbst leicht zulegen konnte, 4,46 Prozent sind ein Plus von 0,1 Prozentpunkten.

Verluste

Der Aufstieg von Google Chrome scheint nun aber auch auf Kosten des Firefox zu gehen, der erstmals nicht von starken Verlusten des Internet Explorers profitieren kann, müssen doch im Dezember beide Marktanteile abgeben. Während dies beim Mozilla-Browser mit minus 0,11 Prozentpunkten (ergibt einen aktuellen Wert von 24,61 Prozent) noch relativ moderat ausfällt, befindet sich die Microsoft-Lösung derzeit im freien Fall.

Ranking

So hat sich der Abstieg des einstigen Alleinherrschers in der Browserwelt in den letzten Monaten erheblich beschleunigt, im Dezember baut der Internet Explorer wieder saftige 0,93 Prozentpunkte ab. Freilich darf dabei nicht vergessen werden: Mit einem aktuellen Wert von 62,69 Prozent liegt der IE weiterhin deutlich in Führung am weltweiten Browser-Markt.

Details

Ein immer interessantes Detail ist dabei die Verteilung der Browser-Anteile auf unterschiedliche Internet-Explorer-Versionen. Dabei zeigt sich dass der von vielen herbeigesehnte Abstieg des IE6 zwar derzeit tatsächlich spürbar vonstatten geht, mit 20,99 Prozent am Gesamtmarkt (-1,09) bleibt der veraltete Browser aber weiter die stärkste Einzelversion der Microsoft-Software. Immerhin folgt bereits knapp dahinter der IE8 (20,86 Prozent / +1,54), während der IE7 derzeit den Löwenanteil der Verluste einfährt (15,53 Prozent / -1,35).

Regional

Wie immer sind zwar die Trends weltweit im Großen und Ganzen recht einheitlich, die konkreten Zahlen variieren aber je nach Region und einzelnen Webauftritten stark, insofern lohnt auch immer der Blick auf die Zahlen von derStandard.at. Diese passen im Dezember recht gut zum weltweiten Bild, leichte Verluste für den Firefox (-0,22 Prozentpunkte), starke für den Internet Explorer (-1,09), Zuwächse hingegen für Safari (+0,26) und Google Chrome (+0,44). (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 03.01.2010)

Im folgenden noch die aktuellen Zahlen von derStandard.at im Überblick, darunter der gesonderte Blick auf das Web-Ressort.

derStandard.at gesamt / Dezember 2009

Browser Anteil
Firefox
42,91 %
Internet Explorer
37,40 %
Safari 13,10 %
Opera 2,74 %
Google Chrome
2,27 %
Mozilla 0,40 %

derStandard.at/web / Dezember 2009

Browser Anteil
Firefox
52,43 %
Internet Explorer
23,50 %
Safari 13,43 %
Google Chrome
4,33 %
Opera
3,85 %
Mozilla 0,77 %