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Gregor Schlierenzauer realisiert seinen ersten Triumph auf seiner Heimschanze.

Foto: REUTERS/Kai Pfaffenbach

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Landung bei 122 Meter im zweiten Durchgang und ein kurzer Moment des Schreckens beim verwackelten Telemark.

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Innsbruck - Im dritten Versuch hat es geklappt. Nach den Rängen elf (2007) und zwei (2009) feierte Gregor Schlierenzauer den ersten Erfolg auf seinem erklärten Lieblingsbakken. Dort, wo er vor fünf Jahren seinen ersten Großschanzensprung gesetzt hatte, eröffnete der 19-jährige Stubaier mit seinem 28. Weltcupsieg auch das Ringen um den Gesamtsieg bei der 58. Vierschanzentournee neu. Er nahm seinem engeren Landsmann Andreas Kofler, der sich mit Rang vier bescheiden musste, 16 Punkte ab und liegt vor dem Finale zu Bischofshofen am 6. Jänner nur noch 14,6 Zähler zurück.

Der Triumph des Tiroler Sportler des Jahres, der sich am Neujahrstag mit dem Sieg in Garmisch für sein Heimspiel gewappnet hatte, lag vom ersten Versuch an in der Innsbrucker Luft. Von der ihn zuweilen bremsenden Verbissenheit war nichts zu merken. Lächelnd flog er im ersten Durchgang hinab ins Fahnenmeer und zur Tagesbestweite (130m), um die Führung im zweiten locker zu verteidigen (122m). Die 21.000 Zuseher im ausverkauften Bergisel-Stadion waren selbstredend aus dem Häuschen.

Da fehlten Schlierenzauer "fast die Worte. Es ist Wahnsinn. Man fährt da jeden Tag vorbei und denkt sich, da will man gewinnen. Ich muss zugeben, dass ich sehr nervös war."

Auch der Schweizer Simon Ammann, in Innsbruck zuvor noch nie besser als Dritter, vermochte nicht so richtig mitzuhalten mit dem neuen Weltcup-Führenden. Er belegte vor Janne Ahonen aber Rang zwei und bleibt daher für den Dreikönigstag und also für den Gesamtsieg neben dem Comeback-Finnen eine zweite nichtösterreichische Option.

Geringfügig besser noch ist Wolfgang Loitzls Position. Der Vorjahressieger am Bergisel und insgesamt ist nach Rang sechs Gesamtdritter, allerdings mit mehr als 20 Punkten Rückstand. "Das wird interessant in Bischofshofen. Es wäre schön, wenn wir nach diesem Wettkampf auch noch die ersten drei Plätze hätten" , sagte der Steirer. Zuletzt hat es das in der Saison 1974/75 gespielt, als Willi Pürstl vor Edi Federer und Karl Schnabl triumphierte.

Spitzenreiter Kofler freute sich, "dass ich noch im Radl drinnen bin. Das wird ein schönes Fliegen in Bischofshofen. Ich mag diese Schanze." Allerdings hat der 25-Jährige im Vorjahr die Quali auf der Paul-Ausserleitner-Schanze verpasst. Coach Alexander Pointner lobte Koflers Umgang mit dem Druck, pries Schlierenzauer und die durch ihn erhöhte Spannung. "Wir sind mit drei Assen dabei. Der Beste soll in Bischofshofen gewinnen, wichtig ist nur, dass es ein Österreicher ist." (Sigi Lützow aus Innsbruck, DER STANDARD Printausgabe, 4.1.2009)