Lima - Der Oberste Gerichtshof von Peru hat die Verurteilung des ehemaligen Präsidenten Alberto Fujimori zu 25 Jahren Haft wegen Menschenrechtsverletzungen bestätigt. In einem Berufungsprozess erklärten die Richter das Urteil am Sonntag einstimmig für rechtmäßig, wie das Gericht in Lima mitteilte.

Der 71-jährige Fujimori war im April vor allem wegen zwei Bluttaten Anfang der 1990er Jahre zu der Haftstrafe verurteilt worden. Sein Rechtsanwalt Cesar Nakazaki legte jedoch Berufung gegen das Urteil ein und beklagte, dass es keine Beweise für Fujimoris Beteiligung an den Taten gebe.

Im Kampf gegen die Guerilla-Organisationen Leuchtender Pfad und Tupac Amaru hatten Todesschwadronen im November 1991 15 Menschen auf einer privaten Feier erschossen, darunter ein Kind. Im Juli 1992 wurden bei einem ähnlichen Überfall neun Studenten und ein Hochschullehrer entführt und durch Genickschüsse getötet. In dem Konflikt zwischen Armee und Guerilleros, der Peru in den 80er und 90er Jahren spaltete, kamen insgesamt rund 70.000 Menschen ums Leben.

Fujimori, der Peru von 1990 bis 2000 regierte, wurde noch in drei weiteren Prozessen zu Haftstrafen verurteilt. Ende 2007 wurde er wegen Machtmissbrauchs zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt, eine siebeneinhalbjährige und eine sechsjährige Haftstrafe wurden wegen Korruption beziehungsweise illegaler Abhöraktionen verhängt. In Peru werden mehrere Haftstrafen jedoch nicht aneinandergehängt, der Verurteilte muss nur die längste absitzen. (APA/AFP)