Wien - Nach einem extrem schlechten Jahr steuert die Luftfahrtbranche nur langsam aus der Zone der schweren Turbulenzen heraus. Der Branchenverband IATA erwartet für 2010 weltweit Verluste von weiteren 5,6 Mrd. Dollar (3,89 Mrd. Euro), das wären noch einmal halb so viel wie im "annus horribilis" 2009. Besonders gebeutelt werden demnach die Airlines in Europa, wo sich die auch erfolgsverwöhnte Lufthansa mit einem Sparprogramm und Anleihen bei den Billigfliegern zum Gewinner der Krise aufschwingen will.

2010 werde daher nur eine sehr langsame Erholung bringen. Analysten sagen, es werde noch lange dauern, bis die Fluggesellschaften wieder aufatmen können. Der Jahresbeginn sieht unerfreulich aus: Die Lufthansa-Piloten wollen in einer Urabstimmung über einen Streik entscheiden, und bei British Airways droht schon im Jänner ein Arbeitskampf. Der Chef der ins Trudeln geratenen Japan Airlines (JAL) hat sich nun gegen eine Sanierung über ein staatlich gelenktes Insolvenzverfahren ausgesprochen, weil dies der Airline schade und sie Kunden verlieren würde. (red, DER STANDARD, Printausgabe, 4.1.2010)