Bild aus einer umgebauten Boeing 787

Foto: Lufthansa

Extravaganzen wie Duschkabinen oder fliegende Doppelbetten bieten Emirates und Singapore Airlines ihren First-Class-Passagieren im neuen Großraumflugzeug, dem Airbus A380. Wer sich privat für diesen interessiert, kann ihn von der Lufthansa-Technik ausstatten lassen. Dort werden mit größter Diskretion über die Auftraggeber so ziemlich alle Wünsche erfüllt - außer einem Swimmingpool an Bord, weil das aus Sicherheitsgründen nicht genehmigt wird und das Gewicht des Wassers Reichweite kostet, die VIP-Kunden aber weit fliegen wollen, so die Argumentation. Von der Krise merken die Lufthansa-Techniker in Hamburg noch nichts. Wer heute bestellt, kommt in zwei bis drei Jahren dran.

Die Wünsche sind unterschiedlich: Ein Kunde wollte ein Sofa an Bord, das im selben Grün gehalten sein sollte wie eine US-Dollar-Note. Mitunter fliegt ein Techniker bis nach Kanada und sucht die Bäume aus, die für die Ausstattung des Fliegers infrage kommen. 80 Prozent der Kunden kommen aus dem Nahen Osten. Aber auch die deutsche Bundesregierung übernimmt von der Lufthansa zwei A340-300-Flieger und lässt sie bei Lufthansa-Technik nach ihren Wünschen umbauen. Dort arbeiten 1000 Mitarbeiter, viele davon in eigenen Werkstätten wie Tischlereien oder Sattlereien. Ein VIP-Flieger ist zehn bis 20 Prozent eines herkömmlichen Linienfliegers im Einsatz. Die Kosten für die Luxusausstattung: bei einem kleinen Airbus ab rund fünf Millionen Euro. Beim A380 muss mit mehr als 100 Millionen Euro, nur für die VIP-Ausstattung, gerechnet werden. (cr, DER STANDARD, Printausgabe, 4.1.2010)