In den Schweizer Bergen sind am Neujahrswochenende mehrere Lawinen niedergegangen. Die Bilanz: Vier Todesopfer und zehn Verletzte. In einem weiteren Fall wurde gegen die Lawinen-Auslöser Anklage erhoben. Auch in den französischen Alpen riss eine Lawine drei Skifahrer in den Tod. Lawinenalarm gab es Sonntagmittag ebenfalls in Obertauern (Pongau/Lungau), allerdings gab es keine Opfer.

Schweiz

In der Schweiz im hinteren Diemtigtal im Gebiet Chummli war am Sonntag kurz vor 11.30 Uhr zunächst ein Skitourenfahrer verschüttet worden, der mit einer Gruppe unterwegs war. Der Rest der Gruppe und die eingeflogenen Rettungskräfte wurden am gleichen Ort um 12.05 Uhr ihrerseits von einer zweiten Lawine erfasst. Insgesamt starben bei diesem Unglück drei Menschen: zwei Tourenfahrer und ein Arzt der Schweizerische Rettungsflugwacht Rega.

Den vierten Lawinentoten in der Schweiz gab es im Wallis zu beklagen. In der Region Tete de la Payanne in der Nähe von Verbier war am frühen Sonntagnachmittag ein Bergführer mit einem Kunden auf einer Skitour unterwegs, als sich auf einer Höhe von 2.400 Metern plötzlich eine Lawine löste. Die Rettungskräfte konnten den Bergführer rasch finden und aus den Schneemassen befreien. Für seinen Kunden kam die Hilfe zu spät: Dieser wurde unter einer 80 Zentimeter dicken Schneedecke entdeckt, starb jedoch noch auf der Unglücksstelle. Die Identität des Opfers ist noch nicht bekannt.

Keinen Spaß verstehen die Zermatt Bergbahnen mit Lawinen-Auslösern abseits der Pisten. Sie zeigten die Verantwortlichen einer Gruppe an, welche am Donnerstagnachmittag abseits der markierten Pisten am Gornergrat eine Lawine ausgelöst hatte. Die Schneemassen verletzten Gruppenmitglieder und gingen auf eine markierte Piste nieder.

Frankreich

In den französischen Alpen riss eine Lawine drei Skifahrer in den Tod. Die Männer waren am Neujahrstag abseits der gesicherten Pisten unterwegs, als sie von herabstürzenden Schneemassen überrascht wurden. In der Region war seit Tagen vor Lawinen gewarnt worden.

Obertauern

Lawinenalarm gab es Sonntagmittag auch in Obertauern (Pongau/Lungau). Ein Bergretter hatte im Bereich des Wurmwandsattels auf 1.950 Meter Seehöhe einen etwa 50 Meter breiten und 200 Meter langen Lawinenkegel entdeckt. Da es keine Zeugen des Abgangs gab, wurde eine Suchaktion gestartet, die nach rund zwei Stunden abgebrochen werden konnte, weil sich niemand unter den Schneemassen befand, so Polizei und Bergrettung. (APA)