Washington/London/Sanaa - Die USA haben zurzeit keine Pläne zur Entsendung amerikanischer Soldaten in den Jemen. Dies sei absolut nicht im Gespräch, sagte der Terrorismusexperte des US-Heimatschutzministeriums, John Brennan, dem Sender Fox News. "Die jemenitische Regierung hat ihre Bereitschaft bekundet, Al Kaida zu bekämpfen. Sie sind bereit, unsere Unterstützung anzunehmen, und wir geben ihnen, worum sie gebeten haben." Es sei nicht geplant, eine neue Anti-Terror-Front im Jemen zu eröffnen.

Wegen Anschlagsdrohungen der Terrororganisation Al Kaida haben die USA und Großbritannien ihre Botschaften im Jemen bis auf weiteres geschlossen. Als Grund wurden am Sonntag Anschlagsdrohungen der Al Kaida gegen westliche Einrichtungen genannt. Die US-Botschaft teilte mit, die Maßnahme gelte zunächst nur für einen Tag. Spanien schränkte den Zugang zu seiner Botschaft ein.

Anti-Terroreinheit

Die Regierungen in Washington und London kündigten an, eine Anti-Terroreinheit im Jemen finanzieren zu wollen (derStandard.at berichtete). Daneben soll auch die Küstenwache des Jemen unterstützt werden. Darauf hätten sich US-Präsident Barack Obama und der britische Premierminister Gordon Brown nach dem vereitelten Flugzeuganschlag verständigt, teilte die Downing Street mit. Die Details müssten noch ausgearbeitet werden.

Am Samstag war der amerikanische Top-General David Petraeus überraschend in der Hauptstadt Sanaa mit dem jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Salih zusammengetroffen. Petraeus bot nach Angaben des TV-Senders CNN weitere Hilfe seines Landes für amerikanische Anti-Terror-Aktionen an.

Jemen will selbst gegen Terroristen vorgehen

Der jemenitische Außenminister Abu Bakr al-Kirbi betonte am Sonntag jedoch, dass sein Land gegen Terroristen auf seinem Staatsgebiet selbst vorgehe. Abmachungen, nach denen die USA nach eigenem Gutdünken Ziele im Jemen beschießen oder bombardieren können, gebe es keine. Der Jemen tausche lediglich mit anderen Ländern Geheimdienstinformationen aus. Petraeus befehligt die US-Streitkräfte in Nahost, Zentralasien und Ostafrika. (APA)