Frankfurt - Die Frankfurter Aktienbörse ist am Mittwoch sehr schwach aus dem Handel gegangen. Der DAX sackte um 124,95 Punkte (minus 2,09 Prozent) auf 5.851,53 Einheiten ab. Der TecDAX sank um -12,80 Punkte oder -1,53 Prozent auf 826,27 Punkte. Der M-DAX ermäßigte sich 139,61 Punkte oder 1,77 Prozent auf 7.750,30 Zähler. Der HDAX schloss mit 2.959,25 Einheiten und einem Minus von 61,51 Zählern oder 2,04 Prozent. Der C-DAX verlor 10,35 Punkte oder 1,99 Prozent auf 510,21 Zähler.

Eine schwache Wall Street und wenig überzeugende Zahlen aus dem US-Bankensektor sowie von IBM haben dem deutschen Aktienmarkt deutliche Verluste eingebracht. Zudem waren auch Daten vom amerikanischen Immobilienmarkt durchwachsen ausgefallen und der Euro sank gegenüber dem US-Dollar auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten.

"Nach dem Kursanstieg gestern sieht der heutige Handelstag ziemlich diffus aus und gleicht einer Berg- und Talfahrt", umschrieb Marktanalyst Tobias Reichert von IG Markets das Börsengeschehen. "Aktuell zeigt sich der Dax schwer angeschlagen." Die Stimmung habe sich deutlich eingetrübt, nachdem bereits im frühen Handel Gerüchte über eine restriktivere Kreditvergabe chinesischer Großbanken die Gemüter der Marktteilnehmer belastet hätten.

Commerzbank sehr schwach

Im Bankensektor gehörten Commerzbank-Titel nach den Zahlen der US-Konkurrenten Bank of America, Morgan Stanley und Wells Fargo zu den größten Verlierern. Sie schlossen 3,16 Prozent tiefer bei 6,370 Euro. Dagegen hielten sich die Papiere der Deutschen Bank mit minus 2,05 Prozent auf 48,20 Euro leicht besser als der Markt.

Die Aktien der Deutschen Börse büßten marktkonforme 1,80 Prozent auf 53,99 Euro ein. Einhergehend mit der Bekanntgabe eines Abschreibungsbedarfs in Millionenhöhe hatte die Deutsche Börse am Vorabend über ihre geplante Dividende für 2009 informiert. Sie soll mit 2,10 Euro je Aktie auf Vorjahresniveau liegen. Das verhinderte Marktbeobachtern zufolge größere Verluste, auch wenn manch ein Analyst von einer "Gewinnwarnung" des Marktbetreibers sprach.

Berg- und Talfahrt bei Infineon

Die Anteilsscheine von Infineon drehten nach Eröffnungsverlusten ins Plus, konnten ihre Gewinne im schwachen Markt aber nicht halten. Mit Abschlägen von 0,35 Prozent auf 4,003 Euro hielten sich die Papiere des Chipherstellers aber recht gut. Sie profitierten von der guten IBM-Bilanz und von Aussagen des Infineon-Konkurrent ASML. Der niederländische Chiphersteller hatte mit seinen Auftragseingängen die Markterwartungen übertroffen und nährte damit Hoffnungen auf eine Erholung im Technologiesektor.

Pharmawerte gehörten ebenfalls zu den Favoriten im Dax. Die Stimmung für die Branche profitierte laut Börsianern vom Wahlsieg der Republikaner im US-Bundesstaat Massachusetts, der für eine Blockade der Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama sorgen könnte. Beim Index-Spitzenreiter Merck KGaA verwiesen Händler noch insbesondere auf einen positiven Artikel in einem Börsenbrief, der überraschend starke Quartalszahlen in Aussicht stellte, sowie das positive charttechnische Bild der Aktie. Die Aktie legte um 2,13 Prozent auf 67,67 Euro zu. Dahinter verteuerten sich Anteilsscheine des Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care (FMC) um 0,96 Prozent auf 51,50 Euro. (APA)