Asmara/Addis Abeba - Eritrea hat dem Nachbarland Äthiopien eine militärische Aggression an der gemeinsamen Grenze vorgeworfen. In einer Erklärung des Außenministeriums in Asmara vom Montag hieß es, der äthiopische Angriff bei Zalambesa, der in den frühen Morgenstunden des Neujahrstages begonnen habe, sei zurückgeschlagen worden.

Zehn äthiopische Soldaten seien gefallen und zwei weitere gefangen genommen worden. Ein Regierungssprecher in Addis Abeba wies die Anschuldigungen umgehend zurück, einen solchen Angriff habe es nicht gegeben. Die Führung Eritreas versuche, auf diese Weise von inneren Problemen abzulenken.

UN-Resolution gegen Eritrea

Äthiopien und das 1993 unabhängig gewordene Eritrea hatten 1998 bis 2000 gegeneinander Krieg geführt; dabei wurden bis zu 80.000 Menschen im Grenzgebiet getötet. Der UNO-Sicherheitsrat verabschiedete vergangene Woche in New York mit 13 von 15 Stimmen eine Resolution gegen Eritrea, die unter anderem ein Waffenembargo und Reiseverbote festlegt. Dagegen stimmte Libyen; die Vetomacht China enthielt sich der Stimme. Die USA und andere Staaten werfen Eritrea vor, den islamistischen Shabab-Rebellen in Somalia mit Waffen und Geld im Kampf gegen die international anerkannte, aber machtlose Übergangsregierung zu helfen und auch die Regierung von Dschibuti zu destabilisieren.

Angekündigte Guerillaangriffe

Das Exil-Oppositionsbündnis "Demokratische Allianz Eritreas" (EDA) hatte in der vergangenen Woche in Addis Abeba Guerillaangriffe auf Regierungstruppen angekündigt. Nun sei der Zeitpunkt gekommen, zum offenen Angriff auf das autoritäre und völlig isolierte Regime in Asmara überzugehen, gab der Oppositionspolitiker Cornelios Osman bekannt. Der Staatspräsident Eritreas, Issaias Afeworki, hat die EDA als "von Äthiopien manipulierte Marionette" bezeichnet. Nach dem äthiopischen Einmarsch in Somalia im Jahr 2006 war in Eritrea von Islamisten - unter ihnen der gegenwärtige somalische Präsident Sheikh Sharif Ahmed - eine "Allianz für die Wiederbefreiung Somalias" gegründet worden. Die USA hatten Eritrea auf die Liste von "Unterstützerstaaten der Terrorismus" gesetzt, weil es den somalischen Islamisten Hilfe leistet. (APA)