Jerusalem - Die US-Regierung bereitet nach Informationen der israelischen Tageszeitung "Maariv" einen Nahost-Plan vor, der die Beilegung des israelisch-palästinensischen Konflikts innerhalb von zwei Jahren gewährleisten soll. In einem ersten Schritt sollten die Grenzen zwischen Israel und dem palästinensischen Staat festgelegt werden, schreibt das Blatt in seiner Montag-Ausgabe. Dies müsse in spätestens neun Monaten geregelt sein, solange das vom israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu verkündete Moratorium zur Aussetzung des Siedlungsbaus in Kraft sei.

Die Grenzziehung des palästinensischen Staates im Westjordanland und im Gazastreifen solle auf Basis der Waffenstillstandslinien von 1949 und 1967 erfolgen, schreibt "Maariv". Doch werde es einen Gebietstausch geben, durch den Israel die Möglichkeit erhalten solle, die großen Siedlungsblöcke im Westjordanland zu annektieren. Nach der Lösung der Grenzfrage würden die anderen Streitpunkte wie Jerusalem und die Flüchtlingsfrage behandelt.

Mubarak soll auf Abbas einwirken

Nach Informationen von "Maariv" soll der ägyptische Staatschef Hosni Mubarak, der in der vergangenen Woche den israelischen Premier Netanyahu empfangen hatte, den palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas bei dem am heutigen Montag in Sharm el-Sheikh stattfindenden Treffen dazu bewegen, dem US-Plan zuzustimmen.

Der Friedensfahrplan ("Roadmap") des Nahost-"Quartetts" (USA, UNO, EU, Russland) sah drei Etappen bis zur Errichtung eines "souveränen und lebensfähigen" Staates Palästina im Westjordanland und Gazastreifen "in friedlicher Koexistenz mit Israel" und einen entsprechenden Kontrollmechanismus ("International Monitoring") vor. Die USA hatten unter dem früheren Präsidenten George W. Bush Israel bilateral zugesichert, 14 israelische "Einwände" gegen die Roadmap zu berücksichtigen; die Israelis widersetzen sich unter anderem dem geforderten Siedlungsstopp und der Überwachung der vorgesehenen Maßnahmen durch das Nahost-Quartett. (APA)