Avatar stürmte zu Jahresende die Kinos

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2009 wurden mehr Filme als zuvor über Tauschbörsen heruntergeladen. Vor allem die Veröffentlichung vor dem offiziellen Kinostart treibt den Studios die Zornesadern auf die Stirn. Die früh verfügbaren Filme haben die Menschen jedoch nicht aus den Kinos ferngehalten. Vergangenes Jahr übertrafen die US-Kartenverkäufe erstmals seit 2002 wieder die Einnahmen mit DVDs, berichtet das Wall Street Journal. James Camerons 3D-Spektakel Avatar spülte in nicht einmal drei Wochen rekordverdächtig eine Milliarde US-Dollar in die Kassen.

Hits an Kinokassen und in Tauschbörsen

Zehn Prozent mehr als 2008 nahmen die US-Kinos im vergangenen Jahr ein, insgesamt 9,87 Milliarden Dollar. Als Hits erwiesen sich neben Avatar unter anderem auch Transformers: Revenge of the Fallen und Harry Potter and the Half Blood Prince, die dementsprechend zu den zehn am meisten heruntergeladenen Filmen des Jahres zählten. Nicht zuletzt dürfte der wiederbelebte 3D-Trend, der 2009 zaghaft begann und 2010 so richtig einschlagen soll, das Plus an den Kinokassen erklären. Denn die Kinos verlangen bei 3D-Filmen ein paar Dollar mehr.

DVD-Einnahmen eingebrochen

Während man etwa mit 3D-Filmen das Publikum vor die Leinwand locken kann, versagen die Studios beim Home Entertainment. An DVDs und Blu-ray-Discs war das US-Publikum weniger interessiert als zuvor. Die Verkäufe gingen um 13 Prozent auf 8,73 Milliarden Dollar zurück. Über legale Online-Plattformen verbreitete Filme nehmen zwar zu, können diese rückläufigen Zahlen jedoch noch nicht auffangen. 2009 sollen die US-Kunden 361 Millionen Dollar für Kauf oder Verleih von Filmen über das Web ausgegeben haben. Portale wie Hulu sind mit kostenlosen Filmen und Finanzierung durch Werbung erfolgreich, allerdings nur in den USA erreichbar. 2010 könnte dieser Markt unter anderem mit einem neuen Angebot von Apple neuen Schwung erhalten. Das Unternehmen bietet in den USA zwar bereits den Kauf von einzelnen Filmen und TV-Serien über iTunes an, angeblich arbeitet man in Cupertino jedoch an einem Abo-Dienst für Fernsehsender.

3D zu Hause

Das dreidimensionale Erlebnis aus dem Kino sollen 2010 zudem neue Technologien auch ins Wohnzimmer zaubern. Film-DVDs wie Coraline werden zwar schon jetzt zusätzlich mit der 3D-Version für zu Hause geliefert. Doch mit den Rot-Grün-Brillen halten sich die 3D-Freuden in Grenzen, da die Farben durch die Brillen grau und stumpft wirken. Im Lauf des Jahres wollen daher Hersteller wie Sony und Panasonic neue Technologien auf den Markt bringen, die dem 3D-Kino um nichts nachstehen sollen. Mit batteriebetriebenen Shutter-Brillen und neuen Fernsehern mit 100 oder 200 Hz sollen die 3D-Bilder schärfer wahrgenommen werden. Auf der kommenden CES in Las Vegas werden jedenfalls einige Neuheiten für den Heimkinomarkt erwartet. (Birgit Riegler/ derStandard.at 4. Jänner 2010)