Bei der AUA wird sich im Laufe des Jahres auch strukturell einiges ändern. Spätestens wenn die Airline nicht mehr an der Börse notiert und ihre Rechtsform in eine Ges.m.b.H. umwandelt, könnte es - wie bei der Swiss - nur noch einen Geschäftsführer statt zweier Vorstände geben. Elton D'Souza, bisher Swiss, wechselt noch im Jänner zur AUA als Netzwerkmanager. Weil bereits für 2010 ein positives Ergebnis (Ebit) angestrebt wird, erwarten Insider binnen weniger Wochen Änderungsvorschläge.

Bei der Abgabe von 14 Tyrolean-Fliegern dürfte es nicht bleiben. Es könnte noch einmal zu deutlichen Einschnitten kommen. Die Probleme mit Russland über die Verlängerung der Verkehrsrechte (sie gelten nur mehr bis 2. Februar) sind noch immer nicht gelöst. Ganz im Gegenteil, nun will auch China Aufklärung, ob die AUA tatsächlich noch ein rein österreichisches Unternehmen ist.

Wie sehr die Lufthansa bestimmt, sieht man an der Entscheidung von Continental. Die US-Airline gab jüngst bekannt, von New York nach München zu fliegen, um so die Verkehrsverbindungen von und nach Ost-/Südosteuropa zu optimieren. Mit dem Flughafen Wien gab es Gespräche, aber auf Empfehlung der Lufthansa wurde München Wien vorgezogen. Dass die Lufthansa nicht extrem lang zuschaut, zeigen ihre anderen Problemzonen: BMI, Lufthansa Italy oder SN Brüssels, die allesamt keine High-Performer sind. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Printausgabe, 5.1.2010)