Vorläufig wird es auf österreichischen Flughäfen keine Nacktscanner geben: "Wir beobachten abwartend", erklärt Rudolf Gollia, Sprecher des Innenministeriums, die österreichische Haltung zu dem umstrittenen Gerät. Das Ministerium beauftragt und bezahlt jene Firmen, die Passagiere auf Flughäfen checken, und bestimmt, welche Geräte dabei verwendet werden.

"Ein Alleingang eines Landes bringt gar nichts, hier geht es um internationale Standards", sagt Gollia. Bevor es keine europäische Entscheidung gebe, werden in Österreich keine Nacktscanner verwendet werden. Zu viele Fragen seien noch offen: Welche Gesetze müssten für den Einsatz geändert werden? Wie lange würden die Bilder gespeichert werden, und wer hätte darauf Zugriff? Sind die Geräte gesundheitsschädlich? Werden Menschen- oder Persönlichkeitsrechte verletzt? Außerdem kostet ein Scanner derzeit 140.000 Euro.

Die EU testet seit einem Jahr einen Nacktscanner mit freiwilligen Passagieren auf dem Flughafen Schiphol in Amsterdam - jenem Flughafen, von dem der verhinderte Attentäter Umar Farouk Abdulmutallab am 25. Dezember nach Detroit startete. Wann die Tests beendet sein werden, steht derzeit noch nicht fest. (tob/DER STANDARD-Printausgabe, 5.1.2010)